Leonskaja spielt frühe Schubert-Sonaten

4. Juli 2019, 11:30

Zu Elisabeth Leonskajas 70. Geburtstag vor vier Jahren ist die Einspielung von Schuberts späten Klaviersonaten der in Wien lebenden Pianistin erschienen. Nun lässt das Label eaSonus die frühen Schubert-Sonaten folgen - wie der erste Teil mit CD-Cover in luxuriös ausgestatteter, lesefreundlicher Buchform.

Die große Kunst der Leonskaja offenbart sich in den kleinen Details, denen sie ihre pianistische Aufmerksamkeit schenkt: Harmonische Rückungen, die schon den späteren Schubert erahnen lassen, rhythmische Wendungen, die Schuberts Verwurzelung in der österreichischen Musiklandschaft und Volksmusiktradition aufblitzen lassen.

Im Lied-Genre war Schubert ein früh vollendeter Meister - im Sonatenfach musste er seinen eigenen Stil erst finden. Wiewohl das Genie an allen Ecken und Enden aufblitzt, wie Leonskaja in einem Interview betont: "Es ist interessant zu sehen, wie in manchen frühen Sonaten plötzlich Schubert'sche Züge zu erkennen sind. Und je weiter man chronologisch fortschreitet, desto unglaublicher wird der Weg."

Die in Tiflis geborene und in Moskau ausgebildete Musikerin hat sich Schubert schrittweise angenähert. Ihre neue Heimat hat dabei eine große Rolle gespielt. Wie Schubert ein Wiener Komponist ist, so hat Wien auf ihre Schubert-Interpretation starken Einfluss ausgeübt: "Aber das ging nicht von einem Tag auf den anderen. Ich komme ja schließlich aus einer ganz anderen Kultur."

Service

Aktuelle Aufnahme:
Franz Schubert, Complete Piano Sonatas,
Early Piano Sonatas (Vol. 2),
Elisabeth Leonskaja,
eaSonus

Sendereihe

• Des Cis

Gestaltung

• Rainer Elstner