ORF/MIRELA JASIC
Gedanken
Veronika Bohrn Mena - Armut trotz Arbeit
Immer deutlicher wird der Riss mitten durch den Arbeitsmarkt - zwischen jenen, die einen stabilen Job mit steigendem Einkommen haben, und jenen, die prekär beschäftigt und schlecht bezahlt sind. Eine Entwicklung, die schwerwiegende Folgen für unsere Gesellschaft hat - und der Arbeitsforscherin Veronika Bohrn Mena Gedanken macht.
Gestaltung: Peter Blau
1. September 2019, 09:05
In Anbetracht des hohen und stetig steigenden Prozentsatzes jener Beschäftigten, die ihrer Erwerbstätigkeit unter prekären Bedingungen nachgehen müssen, ist es eigentlich schon lang nicht mehr angemessen, von "atypischen Arbeitsverhältnissen" zu sprechen. Die Gruppe der geprellten PraktikantInnen, in Abhängigkeit gehaltenen Selbständigen und ausgebeuteten Leiharbeitskräften, denen mühsam erkämpfte Arbeitsrechte vorenthalten werden, wird immer größer.
Wegen ihrer instabilen beruflichen Situation und ihres zumeist deutlich geringeren Verdiensts fehlt den meisten jene gesicherte Lebensgrundlage, die ihnen - professionelle und private - Zukunftsperspektiven eröffnen würde. Das hat fatale Konsequenzen. Nicht nur im Einzelnen für die Betroffenen, sondern auch für die Zukunft und den erforderlichen solidarischen Zusammenhalt unserer Gesellschaft.
Die Gewerkschafterin Veronika Bohrn Mena war bereits in der HochschülerInnenschaft als Vorsitzende der Plattform "Generation Praktikum" aktiv und beschäftigt sich seit Jahren mit prekären Arbeitsverhältnissen. Vergangenes Jahr erschien ihr Buch "Die neue ArbeiterInnenklasse" mit Daten und Fakten über die zunehmende Deregulierung des Arbeitsmarkts und erhellenden Porträts von ArbeitnehmerInnen, die von diesem Wandel betroffen sind. Denn es sind keineswegs nur PolitikerInnen, denen oft das Vorstellungsvermögen fehlt, unter welchen Bedingungen Menschen am anderen Ende des Einkommensspektrums ihr Leben organisieren müssen.
Service
Website und Blog von Veronika Bohrn Mena.
Ihr Buch "Die neue ArbeiterInnenklasse - Menschen in prekären Verhältnissen" ist 2018 im ÖGB-Verlag erschienen.
Sendereihe
Playlist
Komponist/Komponistin: Charles Chaplin/1889-1977
Bearbeiter/Bearbeiterin: Edward Powell /Orchestrierung
Bearbeiter/Bearbeiterin: David Raksin /Orchestrierung
Bearbeiter/Bearbeiterin: Timothy Brock /Wiederherstellung d.Partitur 1999-2000
Gesamttitel: MODERN TIMES / Original Filmmusik (Komplette Neuaufnahme 2006/7)
Anderer Gesamttitel: MODERNE ZEITEN
Titel: 1. Opening - Assembly line (00:05:11)
Titel: 2. Lunchtime - Charlie's breakdown - Worker's rally (00:11:21)
Titel: 3. The Gamin - Jail (00:08:21)
Titel: 4. Tragedy at the demonstration - Out of jail, out of job - Change Meeting (00:25:24)
Titel: 5. The night watchmen - Skating - Intruders (00:07:55)
Titel: 6. The next morning - Shack of paradise - Race to factory gate (00:07:11)
Titel: 7. Mechanic's assistant - Lunch break - On strike - Gamin's Dance Sequence (00:08:14)
Titel: 8. Reunion - Charlie the waiter (00:09:30)
Titel: 9. Titina (00:02:24)
Titel: 10. Finale (00:04:04)
Orchester: NDR Philharmonie Hannover
Leitung: Timothy Brock
Länge: 79:47 min
Label: cpo 7772862