Leben mit Asperger-Syndrom

6. September 2019, 13:00

Als Greta Thunberg mit ihren Schulstreiks begann, wurde sie von politischen Gegnern mit Häme überschüttet. Das Mädchen sei autistisch, so die Argumentation vieler politischer Gegner, sie sei geistig abnormal, verrückt, gestört, nicht ernst zu nehmen, von anderen manipuliert.
Greta Thunberg selbst beschreibt ihre Asperger-Diagnose als eine "super power", die ihr erlaubt, Fakten und Folgen der Klimakatastrophe klar zu erfassen und an die Öffentlichkeit zu bringen. Wie auch viele andere Betroffene fordert sie, ihre Kondition von jedem Stigma zu befreien.
Was aber ist das nach einem während der NS-Zeit schwer kompromittierten Wiener Arzt benannte Asperger-Syndrom? Wie verhält es sich zu anderen Diagnosen auf dem autistischen Spektrum? Wie sehr wird es von Betroffenen als Behinderung erfahren und wie weit ist die eigentliche Behinderung die Reaktion der Umwelt? Wolfgang Gombas ist Facharzt für Psychiatrie mit Schwerpunkt auf Autismus. Gemeinsam mit "Maria", einer Betroffenen, diskutiert er die Wirklichkeit eines Lebens mit Asperger-Syndrom. Im Gespräch mit Philipp Blom erläutern sie medizinische Hintergründe, politische Herausforderungen und die historische Dimension einer Kondition, der Kultur und Wissenschaft erstaunlich viel verdanken.

Sendereihe

• Punkt eins