Thomas Gebauer und Ilija Trojanow © ROBERT SCHLEPÜTZ
Passagen
"Im Zeit-Raum" - Die vielen Facetten der Wohltätigkeit
Der Schriftsteller Ilija Trojanow und der Psychologe Thomas Gebauer im Gespräch mit Johannes Kaup (Aufzeichnung aus dem Großen Sendesaal des RadioKulturhauses vom 18. Dezember 2018). Bearbeitung: Haimo Godler
16. September 2019, 16:05
Diese Situation ist uns bekannt: Geben oder nicht geben, helfen oder nicht helfen? Schlechtes Gewissen oder Anstand veranlassen uns, etwas in die Bettlerschale zu werfen; Zugleich ahnen wir, mit diesem Akt nichts an den Zuständen verändert zu haben.
So kann Unterstützung von außen Menschen zwar ihr Überleben sichern, ihnen eine wirkliche Zukunft aber verhindern, indem jene gesellschaftlichen Verhältnisse stabilisiert werden, die Bedürftigkeit immer wieder aufs Neue entstehen lassen.
Viele Spenden, die heute als Antwort auf spektakuläre Katastrophen zustande kommen, sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich zugleich Gleichgültigkeit und Desinteresse breitmachen.
In ihrem Buch "Hilfe? Hilfe! Wege aus der globalen Krise" hinterfragen Trojanow und Gebauer die vielen Facetten der Wohltätigkeit - von den Aktivitäten der Superreichen über die staatlichen Hilfen bis zu lokalen Initiativen. Ausgehend von konkreten Beispielen, die in Originalreportagen aus Sierra Leone, Pakistan oder Guatemala beschrieben werden, durchdenken sie das System des Helfens und zeigen, was funktioniert und was nicht.
Sendereihe
Gestaltung
- Haimo Godler