Nordwestbahnhof Wien+++Alternative Science Fiction+++Sängerin Oum+++Komponist aus Georgien

5. Oktober 2019, 17:05

Alternative Science Fiction

Es könnte das Ende des klassischen Science-Fiction gekommen sein. Denn in Zeiten von Klimakrise und Migration gilt nicht mehr als Held, wer das Fremde bekämpft und andere Planeten nach Vorbild der Erde bevölkert. Nach Alternativen wird derzeit in sogenannten "Femitopien" geforscht, in feministischer Science Fiction. Statt einzelnen Helden steht hier die Gemeinschaft im Zentrum, anstatt Gut gegen Böse wird die Ko-Existenz als Grauschattierung erprobt. "Stone Telling" ist der Titel der aktuellen Ausstellung im Kunstraum Niederösterreich. Neun Künstlerinnen aus Europa, Nord- und Südamerika sowie dem Nahen Osten haben futuristische Artefakte im Ausstellungsraum hinterlassen, um alternative Geschichten unseres Zusammenlebens und Überlebens in einer möglichen Zukunft zu erzählen. Gestaltung: Dominique Gromes

Der Wiener Nordwestbahnhof - ein Ort im Transit

Er war einer von Wiens sechs prächtigen Kopfbahnhöfen. Um die vorletzte Jahrhundertwende, kamen am Nordwestbahnhof die ersten Bananen und frischer Fisch von der Nordsee an. In den 60er Jahren wurde aus dem Bahnhof ein brummendes Güterterminal. Heute dämmert es vor sich hin. Hier sollen in naher Zukunft Wohn- und Bürohäuser für 20.000 Menschen entstehen. Doch das heißt es schon seit Jahren. Bis es irgendwann soweit ist, bleibt der Nordwestbahnhof Wiens letzter großer Logistikort mitten in der Stadt und ein Ort der Zwischennutzung für Künstler und Kreative. Anna Masoner mit einem Portrait.

Oum - marokkanische Sängerin

Sie ist ein Paradebeispiel für die islamisch geprägte Moderne - die marokkanische Sängerin und Songschreiberin Oum. Nach zwei lediglich in Marokko erschienenen Tonträgern hat sie mit "Soul of Morocco" ihr erstes internationales Album vorgelegt, das ihr auch in Europa und den USA viele Türen geöffnet und überschwängliche Kritiken eingebracht hat. Oum mischt marokkanische Gnawa-Rhythmen mit Jazz, Pop, Rhythm and Blues, Soul und Funk. Die studierte Architektin bringt die unterschiedlichsten Elemente in eine Balance, auf der sich ihre Stimme entfalten kann. Sie selbst sagt: "Ich bin Muslimin, aber ich bestimme selbst über mein Leben." Ein Porträt von Marlene Küster.

Micheil Schugliaschwili - georgischer Komponist

Am Samstag, dem 5. Oktober 2019, kommt es im Grazer Congress und im Rahmen des diesjährigen ORF-musikprotokoll, zur Uraufführung eines Orchesterwerks des georgischen Avantgardisten und Komponisten Micheil Schugliaschwili. Geschrieben wurde das Stück 1976. Diese ungewöhnliche Konstellation klärt Diagonal nun auf: dass ein radikales, georgisches Orchesterwerk mit 40-jähriger Verspätung nämlich zur Uraufführung kommt, und das ausgerechnet in Österreich. Rainer Elstner war in Georgien dabei, als die handschriftliche Partitur des Werkes aus dem Wohnzimmerkasten der Familie Shugliashwili geholt wurde. Gestaltung: Rainer Elstner

Gespräch mit Elke Rauth von Urbanize! - dem Festival für urbane Erkundungen 2019

Gastkolumnistin Teresa Präauer, Schriftstellerin: Die Kunstkolumne "Bild einer Ausstellung".

Service

Kunstraum Niederösterreich
Nordwestbahnhof
Urbanize! - Festival für urbane Erkundungen

Konzerttermine Oum:
Graz, 21. Oktober 2019, Helmut-List-Halle, 20.00 Uhr
Wien, 22. Oktober 2019 und 23. Oktober 2019, Porgy & Bess, 20.30 Uhr

Konzertermin Thurston Moore Group, Support: Rattle:
Wien, 28. Oktober 2019, WUK, 20 h

Aus rechtlichen Gründen kann "Diagonals feiner Musiksalon" nicht zum Download angeboten werden.

Sendereihe

• Diagonal

Übersicht

• Musikprotokoll 2019