JOHANNA UHRMANN
Ö1 Kunstsonntag: Neue Texte
Erwin Uhrmann lebt in einem Bild von Zacharias Heinesen
Ö1 "Kunstgeschichten": "Nenn mich Grímur". Über ein Werk von Zacharias Heinesen. Von Erwin Uhrmann. Es liest: Michael Dangl. Redaktion: Edith-Ulla Gasser
20. Oktober 2019, 21:40
"Während einer Reise auf auf die Färöer Inseln stellte ich fest, dass es sich um den vielleicht fernsten Ort handelte, den ich je bereist hatte. Zwar war ich auf anderen Reisen, an Kilometern gemessen, viel weiter entfernt von meinem Lebensmittelpunkt in Wien, habe dort jedoch keine vergleichbare Illusion von Ferne erlebt". Das schreibt der Wiener Autor Erwin Uhrmann über seine heutige "Kunstgeschichte", in der er sich mit einem Werk des Künstlers Zacharias Heinesen beschäftigt.
Heinesen lebt und arbeitet in Tórshavn, der Hauptstadt der Färöer Inseln, und gilt als eine zentrale Figur der färöischen Kunst der Nachkriegszeit. Gegenstand seiner Werke sind die Landschaften der Inseln und ihre Bewohnerinnen und Bewohner. Erwin Uhrmann erstand auf seiner Reise eine Lithografie von Zacharias Heinesen. Zurück in Wien vertiefte er sich sehr lange in das Werk des Färöer Künstlers - um sich schließlich buchstäblich mitten im Bild zu befinden! Seinen surreal-philosophischen Text nennt Erwin Uhrmann "Nenn mich Grímur", nach dem legendären ersten Färinger Siedler Grímur Kamban.
Service
Erwin Uhrmann, "Nenn mich Grímur", Manuskript, 2019