Wahlplakate hängen in Irland auf einer Strasse

AFP/BEN STANSALL

Europa-Journal

Irland, EU und Griechenland

Irland wählt - aber wen?+++Ein Meer voller Fisch - aber wer darf ihn fangen?+++Der politische Liberalismus seit 1989 - Versagen auf ganzer Linie?+++Nichts geht mehr - griechische Inseln vor dem Flüchtlings-Kollaps?
Moderation: Agathe Zupan

Irland wählt - aber wen?
Am Samstag sind in der irischen Republik die Wähler aufgerufen, ein neues Parlament zu bestimmen; die bürgerliche Minderheitsregierung von Ministerpräsident Varadkar ist gescheitert, vor allem am Streit über das marode irische Gesundheitssystem. Die Frage der künftigen Grenze zum britischen Nordirland spielt eine geringere Rolle - dass keine "harte" Grenze geben darf, ist bei den irischen Parteien unbestritten, wie sie tatsächlich ausschauen wird, bleiben die Verhandlungen Londons mit Brüssel nach dem Brexit abzuwarten. Die Akzeptanz, dass ein Teil Irlands unter britscher Verwaltung steht, ist allerdings auch in der Republik Irland am Schwinden, und so könnte das irische Wahlergebnis Auswirkungen auf vielerlei politischen Ebenen haben.

Im Europajournal-Studio analysiert die Politologin Sophie Pornschlegel.


Ein Meer voller Fisch - aber wer darf ihn fangen?
Der Austritt Großbritanniens aus der EU mit 31. Jänner freut vor allem eine Berufsgruppe - die Fischer. Sie waren immer schon wütend, dass die Gewässer rund um die britische Insel allen Fischern aus der EU offenstehen mussten; nach dem Brexit werde sich das radikal ändern, so die Hoffnung - ohne EU-Fangquoten, Beschränkungen und Laichschutzprogramme geht es für die britische Fischereiindustrie wieder bergauf.

Das ist zumindest die Hoffnung der britischen Fischer, berichtet Imke Köhler.


Der politische Liberalismus seit 1989 - Versagen auf ganzer Linie ?
Wie soll es mit Europa 30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhanges weitergehen? Haben wir damals die falschen Ziele angestrebt, die falschen Schwerpunkte gesetzt, und was können wir aus den Fehlern der vergangenen Jahre lernen? Das ist Thema des Buches "Das Licht, das erlosch", in dem die beiden Politikwissenschafter Ivan Krastev und Stephen Holmes sich mit dem, wie sie sagen, Versagen des politischen Liberalismus seit 1989 auseinandersetzen.

Markus Müller hat mit Ivan Krastev über seine Schlussfolgerungen und seine Empfehlungen für die nächsten 30 Jahre gesprochen.


Nichts geht mehr - griechische Inseln vor dem Flüchtlings-Kollaps?

Immer wieder versuchen die Bewohner der griechischen Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos, auf ihre verzweifelte Lage aufmerksam zu machen. Mit Streiks, Protestaktionen und Aufrufen an Brüssel sollen endlich Tausende der Flüchtlinge, die auf den Ägais-Inseln mehr dahinvegetieren als leben, anderswohin gebracht werden. 40.000 Menschen sind auf den Inseln gestrandet, schlafen am Strand, waschen ihre Wäsche im Meer, betteln und stehlen, weil ihre Lage so verzweifelt ist - und die der Inselbewohner ebenso.

Geschlossene Lager, wie auch schon angedacht, will keiner auf den Inseln, aber so kann es auch nicht weitergehen, sagen die Bewohner - ein Lokalaugenschein von Thomas Bormann.

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