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DPA/FREDERICO GAMBARINI

Punkt eins

Die Vielen und die Wenigen

Warum die Gesellschaft nicht nur eine Identität haben kann
Gast: Jörg Flecker, Soziologe an der Universität Wien
Moderation: Marlene Nowotny.
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79, E-Mails an punkteins(at)orf.at

Seit einigen Jahren zeichnet sich eine neue politische Konfliktlinie ab: Auf der einen Seite stehen jene, die den Nationalstaat für ein überholtes Projekt halten. Ein ökonomischer und kultureller Anachronismus, der freiem Handel und freiem Personenverkehr im Weg steht und vor allem dem Austausch mit anderen Gesellschaften. Sie befürchten, dass der Nationalstaat nationale Mehrheitskulturen nicht zulässt.

Auf der anderen Seite stehen jene, die im Nationalstaat Schutz suchen, die Grenzen ziehen wollen, um die Heimat herum und innerhalb des Landes, die nicht Multikulturalität wollen, sondern Assimilation. Der Nationalstaat ist für sie die Wunderwaffe gegen die negativen Nebenwirkungen der Globalisierung. Die Forderungen von Minderheiten im Land, oft Migrantinnen und Migranten, die sich mehr Anerkennung für ihre Kulturen wünschen, stoßen hier mitunter auf großen Widerstand.

Aber, auch das ist zu beobachten: Ähnliche Forderungen nach Bewahrung von nationaler oder regionaler Identität seitens einer - tatsächlichen oder behaupteten - Mehrheit werden schnell als rückwärtsgewandt oder rassistisch bezeichnet.

Sind unsere - verschiedenen - Identitäten bedroht? Werden die Gesellschaften Europas kulturell in Frage gestellt, und von wem? Und was genau kann man unter kultureller und nationaler Identität verstehen?

Warum die damit verbundenen Themen in der aktuellen politischen Debatte so brisant diskutiert werden, darüber spricht Marlene Nowotny mit dem Soziologen Jörg Flecker von der Universität Wien.
Braucht Österreich eine kulturelle Identität? Welche Rolle spielen hier die Globalisierung und Ökonomisierung? Sind kleinere Nationen hier stärker "bedroht" als große Staaten?

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