Mavi Phoenix während eines Konzertes

APA/HERBERT P. OCZERET

Radiokolleg - Lexikon der österreichischen Popmusik

Mavie Phoenix, Klitclique, Lylit, Rosee Sisters (1). Gestaltung: Stefan Niederwieser, Thomas Mießgang, Al Bird Sputnik, Astrid Schwarz

Mavi Phoenix - Hybrid, Selfmade, Transgender
Mavi Phoenix ist solitär. Er bringt sich Musik selbst bei, schreibt, produziert und steht noch vor der Matura live auf der Bühne. Vorbilder hat er für das, was er macht, in seinem Umfeld keine. Je nachdem, wie man fasst, was er nun macht, hat er vielleicht gar keine Vorbilder. Denn Marlon - so nennen Freunde ihn heute - wird als Marlene Nadler 1995 in Linz geboren. Nach zwei EPs im Jahr 2017 schreiben Blätter schon vom "Popstar der Stunde", sie schreiben "größte Pophoffnung Österreichs" und "Überfliegerin".

Mavi Phoenix rappt und singt. Er reichert seine Songs mit Samples aus einem urbanen Weltladen an, mit Klängen exotischer Städte und prallen Beats. Dieser Sound ist hybrid. Das ist nicht ganz neu, aber in Österreich sehr nahe an der Neuigkeit. Hier kennt man keine Frauen, die so klingen. Noch dazu gründet Mavi Phoenix ein eigenes Label, LTL Records, ein deutliches Signal stark und unabhängig sein zu wollen. In diesem Business dominieren Männer. Heute ist er selbst ein Mann, ein Trans-Mann, Mavi muss sich in diesem Umfeld selbst erfinden. Dabei helfen außerdem Mode, großspurige Statements und manchmal eine verfremdete Stimme.
Auf diesem Weg gibt es Helfer. Der Produzent Alex The Flipper wird zum wichtigsten musikalischen Gegenüber. Christoph Kregl ist bei der Labelgründung von LTL Records dabei, der Manager von Bilderbuch bringt Kontakte mit, er kann Auftritte bei renommierten, internationalen Festivals vermitteln. Mavi Phoenix ist dennoch vor allem selfmade. Die Songs handeln von der eigenen Identität und diese zu behaupten. Dass Mavi Phoenix das soziale Geschlecht gewechselt hat, macht seine Suche danach, was sich richtig anfühlt und wie Musik klingen soll, die das abbildet, erst einmal komplexer und vielschichtiger. Einzigartig ist sie ohnehin schon.
Gestaltung: Stefan Niederwieser
Lexikon der Österreichischen Popmusik

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Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Crack Ignaz
Titel: Gwalla
I: Crack Ignaz
Label: Melting Pot

Komponist/Komponistin: Maurice Ernst, Andreas Födinger, Peter Horazdovsky, Michael Krammer
Titel: Gibraltar
I: Bilderbuch
Label: Universal

Komponist/Komponistin: Mavi Phoenix / Alexander Staudinger
Titel: Boys Toys
I: Mavi Phoenix
Label: LLT Records

Komponist/Komponistin: Mavi Phoenix / Luka Seifert
Titel: Ibiza
I: Mavi Phoenix
Label: LLT Records

Komponist/Komponistin: Mavi Phoenix
Titel: Janet Jackson
I: Mavi Phoenix
Label: LLT Records

Komponist/Komponistin: Mavi Phoenix
Titel: Quiet
I: Mavi Phoenix
Label: LLT Records

Komponist/Komponistin: Mavi Phoenix / Luka Seifert
Titel: Yellow
I: Mavi Phoenix
Label: LLT Records

Komponist/Komponistin: Mavi Phoenix / Marlene Nader / Alexander Staudinger
Titel: Aventura
I: Mavi Phoenix
Label: LLT Records

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