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Wie Sie sich schützen können +++ Derzeitige Therapien und neue Hoffnungsträger
18. März 2020, 16:40
Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger ist der Leiter des Bereichs Humanmedizin der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit). In seinem Institut laufen alle Fakten zusammen. Mit ihm habe ich über die tatsächlichen Infektionszahlen gesprochen. Denn die Zahl der positiv getesteten Corona-Fälle ist ja nur die Spitze des Eisbergs. Die Gründe dafür: Erstens - zum Glück verlaufen die meisten Infektionen symptomarm oder sogar ohne Beschwerden. Diese Menschen kommen nicht auf die Idee sich testen zu lassen. Zweitens kann man momentan nur eine bestimmte Zahl von Tests täglich durchführen.
Manche mathematischen Modelle weisen darauf hin, dass die bekannte Zahl der Fälle mit dem Faktor 10 multipliziert werden muss.
Außerdem weiß er, ob sich in Österreich tatsächlich Menschen über Schmierinfektionen (Türgriffe, Tischplatten, Haltestangen etc.) angesteckt haben. Und ob Obst, Gemüse und anderes Essbares aus Italien infektiös ist.
Univ.-Prof. Dr. Heinz Burgmann ist der Leiter der Klinischen Abteilung für Infektionen und Tropenmedizin der Universitätsklinik für Innere Medizin I in Wien. Seine Beobachtungen: Bei 8 von 10 Infizierten verläuft die Erkrankung symptomarm oder wie ein grippaler Infekt. 14 Prozent haben deutliche Beschwerden und etwa 5 Prozent benötigen eine intensivmedizinische Betreuung. In diesen Fällen kommt es zur Atemnot, die eine künstliche Beatmung erforderlich macht. Zu diesem Zeitpunkt ist die Entzündung der Lunge meist schon sehr ausgeprägt.
Mit dieser Woche beginnend werden in Österreich in schweren Fällen Wirkstoffe verabreicht und getestet, die nicht für das jetzt verbreitete Corona Virus entwickelt wurden.
Hoch im Kurs steht Remdesivir. Es wurde designt, um gegen die supergefährlichen Ebola-Viren zu helfen. Die Tests am Menschen ergaben zwei interessante Ergebnisse: Remdesivir ist gut verträglich. Aber leider völlig wirkungslos gegen Ebola. Darum wurde es auch nie zugelassen. Allerdings scheint es die Vermehrung von Corona-Viren zu bremsen.
Das altbekannte Malaria-Medikament Chloroquin wurde in China eingesetzt und hat Erfolge gebracht.
Auch zwei gegen HI-Viren wirksame sogenannte Protease-Hemmer - Lopinavir und Ritonavir - können die Coronaviren-Vermehrung einbremsen.
Ebenso interessant - eine von der Gruppe um Josef Penninger designte Substanz, die den Viren den Eingang in die Lungenzellen verwehrt.
Es gibt also eine ganze Menge an möglicher Weise wirksamen Medikamenten.
Redaktion: Dr. Christoph Leprich
Weiterführende Informationen:
Interviewpartner:
Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger, Mediziner und Leiter des Bereichs Humanmedizin
Der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
Spargelfeldstraße 191
A-1220 Wien
Tel.: +43/(0)/50 5553 5500
E-Mail: http://www.ages.at/ages/ueber-uns/das-unternehmen/kontakt/
Homepage: http://www.ages.at/ages/gesundheit/
Univ.-Prof. Dr. Heinz Burgmann, Leiter der Klinischen Abteilung für Infektionen und Tropenmedizin der Universitätsklinik für Innere Medizin I der Meduni Wien
Tel.: +43 (0)1 40400 - 44400
E-Mail: heinz.burgmann@meduniwien.ac.at
Homepage: https://innere-med-1.meduniwien.ac.at/infektiologie/allgemeine-informationen/mitarbeiterinnen-2018/heinz-burgmann/
Podcast:
https://radiothek.orf.at/podcasts/oe1/oe1-wissen-aktuell/oe1-dossier-coronavirus-17032020
Links:
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https://orf.at/corona/
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Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger, Mediziner und Leiter des Bereichs Humanmedizin
Der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit)
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