Lebenzeichen von Adelhard Roidinger

19. März 2020, 17:30

In den 1970er- und 1980er-Jahren war Adelhard Roidinger einer der gefragtesten europäischen Jazz-Kontrabassisten: Davon zeugen Aufnahmen mit dem japanischen Pianisten Yosuke Yamashita, mit US-Saxofonist Anthony Braxton und mit Hans Kollers "Free Sound"-Band.

Dann folgte der Szene-Rückzug und die weitgehende Fokussierung auf die Lehrtätigkeit - u. a. an der Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz, dessen Jazzabteilung Roidinger ab 1988 aufbaute und bis 1994 leitete. Daneben war der gebürtige Oberösterreicher auch im Bereich elektronischer und Computermusik tätig.

Nun ist nach rund 25 Jahren Pause wieder ein Tonträger des mittlerweile 78-Jährigen erschienen: Im Rahmen von "Parusia" führt Roidinger seine unterschiedlichen musikalischen Forschungsstränge zusammen, er frönt auf dem neu entwickelten siebensaitigen Tenorbass, mit dem er mikrotonale elektronische Soundwelten generiert, frei improvisierten Zwiegesprächen mit dem deutschen Pianisten Andy Lumpp.

Zudem wurde - ebenfalls bei Nabel Records - die bereits 1981 erschienene LP des "International Jazz Consensus" mit Roidinger, Allan Praskin, John Thomas und Lala Kovacev neu gemastert und als Download wieder veröffentlicht. Blicke in Vergangenheit und Gegenwart eines großen österreichischen Improvisators!

Sendereihe

• Spielräume

Gestaltung

• Andreas Felber

Übersicht

• Jazz