Religion aktuell
Johannes Grohe, Israel, Kirchen in Deutschland
CoV: Leben als Priester in Rom +++ CoV: Israels Polizei geht gegen Strengreligiöse vor +++ Kirchen in Deutschland: Corona-Epedemie keine "Strafe Gottes"
30. März 2020, 18:55
1. CoV: Leben als Priester in Rom
Johannes Grohe ist katholischer Priester und Professor für Kirchengeschichte. An der Universität della Santa Croce in Rom unterrichtet er Kirchengeschichte der Antike und des Mittelalters. Er lebt in der geistlichen Gemeinschaft von San Eugenio, ganz in der Nähe des österreichischen Kulturforums - im Stadtviertel Flaminio. Im Gespräch mit Christina Höfferer schildert Johannes Grohe, worin er sich gerade besonders gefordert fühlt.
2. CoV: Israels Polizei geht gegen Strengreligiöse vor
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus geht die israelische Polizei auch gezielt gegen ultraorthodoxe Juden vor - und zwar mit erheblichen Geldstrafen.
In dem von strengreligiösen Jüdinnen und Juden bewohnten Viertel Mea Shearim in Jerusalem seien allein am Montagvormittag mehr als 25 Strafzettel wegen unerlaubter Versammlungen verteilt worden, teilte die Polizei mit. Die Strafe liege bei jeweils 5.000 Schekel (1.266,46 Euro).
Etwa zwölf Prozent der rund neun Millionen Einwohnerinnen und Einwohner sind nach Angaben des Israelischen Demokratie-Institutes strengreligiöse Juden.
Nach Angaben des Ministeriums liegt der Anteil der mit dem Coronavirus Infizierten in den Vierteln mit hohem religiösen Bevölkerungsanteil und Städten deutlich über dem Bevölkerungsschnitt. Synagogen galten bis zu ihrer Schließung vergangene Woche als einer der Hauptansteckungspunkte im Land.
In den vergangenen Tagen hatte es zudem massive Kritik am zögerlichen Vorgehen der Polizei gegenüber strengreligiösen Juden gegeben. So hatte nach Medienberichten am 29. März eine Beerdigung in der ultraorthodoxen Stadt Bnei Brak bei Tel Aviv mit rund 400 Trauergästen stattgefunden. Polizisten seien anwesend gewesen, hätten aber nichts dagegen unternommen.
3. Kirchen in Deutschland: Corona-Epedemie keine "Strafe Gottes"
Die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland wenden sich übereinstimmend gegen die aus rechtskonservativen Kirchenkreisen immer wieder zu hörende These, das Coronavirus sei eine Strafe Gottes. "Jesus steht für das Leben, und Gott ist ein Gott des Lebens", meinte dagegen der Vorsitzende des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm. Weder die im Alten Testament beschriebenen sogenannten "Ägyptischen Plagen" noch verschiedene Szenen in der Johannes-Apokalypse im Neuen Testament würden eine Verbindung von Gott und der gegenwärtigen Pandemie rechtfertigen.
Moderation: Martin Gross
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