Ein Zahnarzt mit Maske

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Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Zahnschmerz in Zeiten von Corona +++ Online-Psychotherapie für Kinder und Jugendliche

1. Zahnschmerz in Zeiten von Corona - Heikle Behandlungen im Mund

Die wenigsten Menschen gehen gerne zum Zahnarzt. Nun gesellt sich zum mulmigen Gefühl, das das Bohrgeräusch auslöst, auch die Furcht, sich im Zuge einer Behandlung mit dem Coronavirus anzustecken. Schließlich kommen Behandler und Patienten einander in der zahnärztlichen Praxis näher, als ihnen dieser Tage lieb ist.
So setzt man auf vermehrte Sicherheitsvorkehrungen, um das Risiko einer Übertragung für beide Seiten zu minimieren. Neben logistischen Veränderungen, das Patientenmanagement betreffend, werden auch die Hygienemaßnahmen der prekären Situation angepasst. Allerdings sind dringend benötigte Schutzkleidung und Masken, wie vielerorts im medizinischen Betrieb, auch bei den Zahnärzten Mangelware, was innerhalb der Berufsgruppe zu deutlich wahrnehmbarem Missmut führt.
Um der Situation gerecht zu werden, führt man nun lediglich Eingriffe durch, die nicht aufschiebbar sind. Viele Zahnpraxen und Ambulatorien haben auf Notbetrieb umgeschaltet. Während Abszesse und andere entzündliche Prozesse, Schmerzen oder die Reparatur gebrochener Prothesen selbstverständlich behandelt bzw. durchgeführt werden, um die Beiß- und Kaufähigkeit der Betroffenen zu erhalten, werden Mundhygiene, professionelle Zahnreinigungen oder prophylaktische Behandlungen aufgeschoben.
Ronny Tekal sprach mit Dr. Franz Hastermann, dem Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Hygiene in der Zahnheilkunde über die besonderen Vorkehrungen am Zahnarztstuhl.

2. Unterbrechungen vermeiden - Kinder- und Jugendpsychotherapie geht auch online

Die Corona-Krise lässt keinen Menschen kalt - viele sind von der Situation überfordert und haben Angst. Angst vor einer Infektion mit dem Virus, vor massiven finanziellen Problemen aufgrund des Jobverlusts und generell vor einer ungewissen Zukunft. Besonders belastend ist die Situation für Menschen, die von psychischen Problemen betroffen sind. Deshalb ist es umso begrüßenswerter, dass viele Psychotherapeuten mittlerweile Therapie via Telefon oder online anbieten - die Therapie in einem Raum ist ja aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen nicht mehr möglich. Bei den erwachsenen Klienten hat man glücklicherweise rasch reagiert. Bei den psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen herrscht hier aber noch dringender Aufholbedarf. Psychotherapie via Skype, Zoom und wie die Programme alle heißen, ist überhaupt keine Hexerei, sagt die Psychotherapeutin Gwendolin Eckert. Gerade in Zeiten wie diesen dürfe man die Kleinen auf keinen Fall allein lassen.
Viel Unsicherheit herrscht zurzeit auch in jenen Einrichtungen, in denen verhaltensauffällige und psychiatrisch erkrankte Jugendliche betreut werden. Wegen der Corona-Pandemie arbeiten die meisten Teammitglieder im Homeoffice, zum Beispiel die Teamleitung, aber auch die Psychologinnen. Die Stellung vor Ort halten die Sozialpädagoginnen. So haben die einen Schuldgefühle, weil sie den Jugendlichen nicht mehr helfen können, die anderen fühlen sich im Stich gelassen und haben Angst, nicht zuletzt vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Normalerweise kann eine Supervision in Krisensituationen helfen. Doch seit rund zwei Wochen werden in vielen Institutionen Supervisionen bis zumindest Ende April abgesagt. Die Supervisorin Danielle Arn-Stieger ruft sowohl die Mitarbeiter von Jugendbetreuungseinrichtungen als auch Supervisorinnen auf, trotz Corona nicht auf Supervisionen zu verzichten. Sie selbst hatte vor zwei Wochen bereits ihre erste Online Teamsupervision via Skype - und die ist sehr gut angekommen.
Ein Beitrag von Nora Kirchschlager.

Redaktion: Christoph Leprich

Service

1. Zahnschmerzen in Corona-Zeiten:

Interviewpartner:

Dr. Franz Hastermann
Facharzt für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Hygiene in der Zahnheilkunde
Clementinengasse 11
A-1150 Wien
Tel.: 01 8936754
E-Mail
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2. Neue Möglichkeiten der Kinder- und Jugendpsychotherapie und der Supervision:

Interviewpartnerinnen:

Gwendolin Eckert
Psychotherapeutin
Kaiser Franz Joseph-Ring 17/7
2500 Baden
Tel.: 0650/3698789
E-Mail
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DSA Mag. Danielle Arn-Stieger
Entwicklungsraum - Systemische Praxis für Psychotherapie, Supervision & Coaching
Lohnsteinstraße 48
2380 Perchtoldsdorf
Tel.: +43/699/127 65 396
E-Mail
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Weitere Anlaufstellen:

Suche nach Online-Psychotherapie
Suche nach Online-Supervision

Kindernotruf: rund-um-die Uhr: 0800/567 567
E-Mail
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Rat auf Draht: rund um die Uhr, 147; auch Mail- und Chatberatung
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Kidsline: tägl. 13-21 Uhr, 0800/234 123; auch Mail- und Chatberatung
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Schulpsychologische Telefonberatung: 02742/280 333

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