AP/MARK LENNIHAN
Punkt eins
Digitale Schätze oder sensible Daten?
Welche Rolle Big Data im Kampf gegen Covid-19 spielen kann.
Gast: Dr. Jürgen Pfeffer, Professor für Computational Social Science and Big Data an der Hochschule für Politik an der Technischen Universität München.
Moderation: Marlene Nowotny.
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15. April 2020, 13:00
Im Kampf gegen die Verbreitung von Covid-19 könne man nicht auf digitale Hilfsmittel verzichten - so die Ansicht vieler. Die Regierung und ihr Stab aus Expertinnen und Experten setzen sich dafür ein, Bewegungsdaten von Mobilfunkanbietern zu verarbeiten oder Kontaktdaten über Smartphone-Apps zu bekommen. So möchte man überprüfen, ob die Ausgangsbeschränkungen wirken und wie sich das Sars-Coronavirus-2 verbreitet bzw. eine weitere Verbreitung verhindert werden kann.
Während die einen es als ethisch kaum vertretbar sehen, auf solche Datenanalysen zu verzichten, finde es andere ethisch höchst bedenklich: Sie sehen darin eine Einschränkung ihrer Grundrechte und eine Gefährdung des Datenschutzes. Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte der Menschheit, dass vermeintlich harmlose Daten zum Spielball politischer Interessen, vielleicht zum Anlass von Diskriminierung würden.
Jetzt zu freigiebig mit Gesundheits- und Bewegungsdaten der Bürgerinnen und Bürger umzugehen, könne darüber hinaus Tür und Tor für andere, vielleicht problematischere Anwendungen öffnen. Sind diese Befürchtungen berechtigt? Schon jetzt sammeln große Unternehmen massenhaft Daten über ihre Kundinnen und Kunden, über Profile in Sozialen Medien, über Smartphone Apps oder Kundenkarten.
Überzogene Euphorie scheint allerdings auch nicht angebracht: Big Data ist zwar zu einem viel verwendeten Schlagwort geworden, noch hat die Forschung die großen Erwartungen an die Datenverarbeitung aber nicht wirklich eingelöst. Denn mehr Daten erzeugten nicht automatisch mehr Ergebnisse, sagt Jürgen Pfeffer, Professor für Computational Social Science and Big Data an der Hochschule für Politik an der Technischen Universität München. Er arbeitet als Sozialwissenschaftler selbst mit großen Datenmengen, analysiert aber auch die Manipulierbarkeit großer Messzahlen im Netz und untersucht, wie die Bevölkerung auf die großen Versprechen von Big-Data-Analysen reagiert.
Jürgen Pfeffer ist zu Gast bei Marlene Nowotny und Sie können sich mit Ihren Fragen und Gedanken zum Thema an der Diskussion beteiligen: Reden Sie mit unter 0800 22 69 79 während der Sendung und kostenfrei aus ganz Österreich, oder schreiben Sie uns an punkteins(at)orf.at
Sendereihe
Gestaltung
Übersicht
Playlist
Urheber/Urheberin: John Taylor & Kenny Wheeler
Titel: Summer Night
Ausführender/Ausführende: John Taylor & Kenny Wheeler
Länge: 06:20 min
Label: CAM Record
Urheber/Urheberin: John Taylor & Kenny Wheeler
Titel: Canter, No. 1
Ausführender/Ausführende: John Taylor & Kenny Wheeler
Länge: 05:25 min
Label: CAM Record
Urheber/Urheberin: John Taylor & Kenny Wheeler
Titel: Fordor
Ausführender/Ausführende: John Taylor & Kenny Wheeler
Länge: 06:20 min
Label: CAM Record