Brot wird verbrannt

AP/MARKUS SCHREIBER

Gedanken für den Tag

Claudia Prutscher über das jüdische Pessach-Fest

"Mazzes für den Weg". Claudia Prutscher, Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, erzählt über ihre Vorbereitungen zum Pessach-Fest und dessen Höhepunkt, den Sederabend

Das Essen am Sederabend, der Beginn, mit dem das jüdische Pessachfest vor wenigen Tagen begonnen hat, ist seit Jahrhunderten Tradition. Es gibt Matzen, das ungesäuerte Brot, bittere Kräuter und Charosset, das ist eine Mischung aus Früchten, Nüssen und Wein. Auch die Pessach- Geschichte hat sich nicht geändert. Doch in jeder Generation wird ihr eine zeitgemäße Aussage zugeordnet. Ihre Botschaft hat Bedeutung für die Gegenwart und für die Generationen, die kommen.

Heute möchte ich die Bedeutung des Kindes im Judentum, basierend auf der Pessach-Geschichte, hervorheben. In der Thorah wird 4 Mal die Pflicht erwähnt, den Kindern den Sinn der Pessach-Bräuche zu erklären und auch vom Auszug der Israeliten aus Ägypten zu erzählen. Im Grunde genommen ist die Haggada, der Leitfaden für unseren Pessach-Seder, in erster Linie eine Gebrauchsanweisung, wie wir mit unseren Kindern kommunizieren sollen - sozusagen ein Handbuch der jüdischen Erziehung.

In der Haggada werden als Beispiel die vier Söhne vorgestellt. Es sind die vier Kinder-Arten, die ihren Vater nach den Geboten und Bräuchen des Pessach-Festes fragen: der Weise, der Böse, der Einfältige und der, welcher noch nicht zu fragen versteht. Ich nehme bei unserem Seder natürlich auch die Mädchen dazu, denn es wohnen in jedem von uns diese vier Mädchen. Das Kluge, das Böse, das Einfältige und das Mädchen, das nicht zu fragen weiß. Es ist der Eltern-Anteil, der darüber befinden muss, wie jedes dieser Kinder behandelt wird. Es geht darum, zu erkennen, wann welches Mädchen in uns Aufmerksamkeit braucht, wie jede mit ihren speziellen Gaben ermutigt wird und wie die zerstörerischen Tendenzen in positive Bahnen gelenkt werden können. Dies gilt für jede Alltagssituation, aber insbesondere für die Erziehung von Kindern. Jedes Kind ist anders und braucht eine, seinen individuellen Bedürfnissen entsprechende, Erziehung.

Service

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Max Janowski
Bearbeiter/Bearbeiterin: Marvin Hamlisch
Bearbeiter/Bearbeiterin: William David Brohn
Album: HIGHER GROUND
Titel: Avinu malkeinu ("Unser Vater, unser König")
Solist/Solistin: Barbra Streisand /Gesang m.Begl.
Leitung: Marvin Hamlisch
Orchester: Unbekannt
Chor: Unbekannt
Länge: 04:07 min
Label: Columbia COL 4885322

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