Wie Globalisierung den Nationalismus verstärkt

23. April 2020, 13:00

In einer globalisierten Welt lässt sich Geschichte nicht auf die Geschichte einzelner Länder beschränken. Dieser Meinung sind jene Historikerinnen und Historiker, die sich mit Globalgeschichte beschäftigen. Globalgeschichte ist ein junges Forschungsfeld der Geschichtswissenschaften, das in Europa erst seit ein paar Jahren an den Universitäten gelehrt wird und sich großer Beliebtheit, vor allem bei jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erfreut.

Im Gegensatz zu einer historischen Analyse, die Phänomene und Ereignisse in einen globalen Kontext einordnet, grenzüberschreitende Prozesse, internationale Verflechtungen und Austauschbeziehungen beleuchtet, fokussiert der klassische historische Ansatz darauf, nationale Geschichte als Geschichte in sich abgeschlossener "Räume" zu verstehen.

Die Herausbildung von Nationalstaaten im 19. Jahrhundert ist ein Beispiel dafür, dass man etwa die Entwicklungen, die zur Bildung von Nationen, wie Italien oder Deutschland geführt haben, nicht isoliert betrachten kann. Globalisierung ist kein so rezentes Phänomen wie man annehmen möchte. Sie reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück und hatte einen Einfluss auf die Bildung von Nationalstaaten.

Natasa Konopitzky spricht mit dem Historiker Sebastian Conrad über die Notwendigkeit eines neuen Geschichtsbildes und den Zusammenhang zwischen Nationalismus und Globalisierung im 19. Jahrhundert und heute.

Reden Sie mit: Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 - kostenfrei aus ganz Österreich - oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Natasa Konopitzky