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Radiogeschichten - Neue Literatur aus Österreich
Familiäre Verwerfungen
Schwerpunkt: 1945 und die Folgen. Anfänge, Widersprüche, Kontinuitäten. "Die Bagage". Von Monika Helfer. Es liest Sabine Lorenz
24. April 2020, 11:05
Sie sehen aus wie Gestalter aus Pieter Breughels "Bauernhochzeit", die Meinigen. Das denkt sich die Enkelin, die eine Familiengeschichte erzählt, beginnend mit ihrer Großmutter Maria, deren Schönheit das ganze Tal in Aufruhr versetzt. Maria ist arm, ihr sehr attraktiver Mann Josef ist arm, und die vier Kinder sorgen auch nicht gerade für Wohlstand. "Die Bagage" wird die Familie genannt. Das steht für die Arbeit der Männer als Träger, und die Träger stehen noch unter den Knechten in jenem Tal, das einfach "der Wald" genannt wird. In der Ferne liegt Bregenz; in der Ferne warten die Abenteuer.
Monika Helfer stammt aus dem Bregenzerwald. Sie veröffentlicht Romane, Erzählungen und Kinderbücher, etwa "Oskar und Lilli", "Die Bar im Freien" oder - zusammen mit ihrem Mann Michael Köhlmeier "Rosie und der Urgroßvater". Mit ihrem letzten Roman "Schau mich an, wenn ich mit dir rede" war Monika Helfer für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Gestaltung: Ingrid Bertel
Service
Monika Helfer, "Die Bagage". Hanser Verlag, 2020