Cluster - dem Virus auf der Spur

15. Mai 2020, 13:00

Wie hoch ist das Risiko, sich mit dem Sars-Coronavirus-2 anzustecken, wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist? Welche Folgen werden die Schulöffnungen haben? Und wie sieht es mit Freizeitaktivitäten aus? Um herauszufinden, seit wann und wie sich das Virus in Österreich verbreitet hat, wendet die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, AGES, eine Clusteranalyse an.

Treten Infektionen innerhalb eines bestimmten Zeitraums in einer bestimmten Region gehäuft auf, bezeichnet man das als Cluster. Um den Übertragungsketten auf die Spur zu kommen, werden Clustertypen definiert, wie Ansteckung am Arbeitsplatz, in Haushalt und Familie oder in Alten- und Pflegeheimen. Steigen die Fallzahlen in einem Bezirk innerhalb von sieben Tagen um mehr als vier an, dann werden Daniela Schmid und ihre Abteilung für Surveillance und Infektionsepidemiologie der AGES aktiv.

Um die Cluster in detektivischer Kleinarbeit aufzuspüren, kommen die lokalen Gesundheitsbehörden zum Einsatz. Die Infizierten werden genau nach ihrem Alltag und all ihren Kontakten in den zwei Wochen vor dem positiven Coronavirus-Test befragt. Als wichtige Clusterart stellte sich dabei das Seniorenheim heraus: Etwa ein Drittel der Infektionen hängt mit Alten- und Pflegeheimen zusammen, betroffen waren Heimbewohner, Pflegepersonal und Folgeerkrankungen im Haushalt der Primärerkrankten. Mit der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder dem Schulbesuch ließ sich dagegen keine einzige Infektion in Verbindung bringen.

Welche Übertragungswege sind in Österreich also besonders häufig? Was bedeuten diese Erkenntnisse für die Maßnahmen, die eine Ausbreitung verhindern sollen? Und was weiß man über den ersten Fall in Österreich und die folgenden Übertragungsketten? Über diese Fragen spricht Daniela Schmid mit Marlene Nowotny und den Hörerinnen und Hörern.

Beteiligen Sie sich an der Diskussion: unter punkteins(at)orf.at oder unter 0800 22 69 79 während der Sendung.

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Marlene Nowotny

Übersicht

• Ö1 Dossier Coronavirus