Christian Übl, Biologe und Nationalparkleiter

31. Mai 2020, 09:05

Der Nationalparkleiter Christian Übl macht sich Gedanken über die verschiedenen Möglichkeiten und Wege, Natur Natur sein zu lassen. Immer wieder stellt sich die Frage nach Kompromissen. Wie viel darf oder muss der Mensch in einen Nationalpark eingreifen? Welches unterschiedliche Verständnis gibt es vom Begriff der "Natur". Und welche verschiedenen Meinungen hat die Bevölkerung in der Nähe von Schutzgebieten dazu? Das sinnliche Erfahren ist auch für den Experten essenziell, wenn es um das Verstehen der Natur geht. Ein Nationalpark braucht außerdem viel Zeit, um entstehen und wachsen zu können.

Christian Übl wurde 1970 geboren und wuchs in der niederösterreichisch Stadt Retz auf. Bereits als Kind verbrachte er die Sommerferien im Wochenendhaus seiner Familie in Hardegg im Thayatal. Der gleichnamige Fluss bildet hier die Grenze zu Tschechien. Unter anderem durch den einstigen Eisernen Vorhang konnte sich eine Naturlandschaft abseits intensiver Bewirtschaftung entwickeln.

Christian Übl studierte Biologie an der Universität Wien. Seit den 1990er-Jahren führt er Naturinteressierte durch das Thayatal. Er war bei der Gründung des Nationalparks vor 20 Jahren dabei. Seit 2017 leitet er den Nationalpark Thayatal. Christian Übl gelang es außerdem, die Wildkatze mehrmals im Thayatal nachzuweisen. Sie ist zum Aushängeschild des Nationalparks geworden.

2020 feiert der Nationalpark Thayatal sein 20-jähriges Bestehen. Christian Übl stellt für diesen verhältnismäßig kurzen Zeitraum schon zahlreiche Veränderungen fest. "Der Mensch greift nicht mehr ein, die Natur kann sich völlig ungestört entwickeln. Das Thayatal ist wilder geworden und seltene Arten wie die Wildkatze, der Seeadler oder der Wanderfalke sind zurückgekehrt."

Gestaltung: Jakob Fessler

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