Macy's, Kaufhaus in New York, 1931

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Betrifft: Geschichte

Güter aller Art - Das Warenhaus

Zur Geschichte der Konsumtempel. Mit Astrid Peterle, Jüdisches Museum Wien.
Gestaltung: Rosemarie Burgstaller

"Hier lag im vollen Glanz der Straße, unmittelbar neben dem Bürgersteig, ein wahrer Bergsturz billiger Waren, die Versuchung zum Eintritt, Gelegenheitskäufe, die die Kundschaft im Vorbeigehen festhalten sollte. ... Es sah aus wie das Lager eines Riesenjahrmarktes, das Geschäft schien zu bersten und seinen Überfluß auf die Straße zu werfen." So hieß es 1883 im Roman "Au Bonheur des Dames" des französischen Schriftsteller Emile Zola über das Warenhaus.

Mit der Verbreitung von Warenhäusern ab der Mitte des 19. Jahrhunderts nahm auch die Kritik an dieser neuen Verkaufsform massenhaft verfügbarer, industriell gefertigter und verhältnismäßig günstiger Waren zu. Die modernen Warenhäuser, Symbole des gesellschaftlichen und kulturellen Wandels sowie des industriellen Fortschritts wurden von vielen als Provokation und mit großer Skepsis betrachtet. An der Warenhausdebatte beteiligten sich die zunehmend existenziell bedrohten Kleinhändler und Handwerksbetriebe des alten Mittelstandes aber auch jene, die im Aufstieg der Riesenwarenhäuser und des Massenkonsums eine "moralische Gefahr" sahen.

Mit dem für alle Teile der Bevölkerung offenstehenden Warenüberfluss wurden gesellschaftliche Wertvorstellungen und Formen sozialer Abgrenzung in Frage gestellt. Unzählige wütende Pamphlete beschworen einen "Kulturverfall" und die "Zerstörung der Wirtschaftsmoral". Die Politisierung der "Warenhausfrage" mit Ende des 19. Jahrhunderts ging einher mit antisemitischen Projektionen auf Großunternehmen, die schließlich von den Nationalsozialisten aufgegriffen wurden.

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  • Rosemarie Burgstaller