Leporello

Adressen mit Hintergrund

Kultur im Erotiklokal

Vor einer Peepshow in der Wiener Burggasse hängt neuerdings ein Plakat: "Heute kein regulärer Betrieb." Denn derzeit wird das Etablissement nicht für erotische- sondern für kulturelle Darbietungen genutzt. Der "Kultursalon Guckloch" organisiert täglich Konzerte und Lesungen. Für die rund 15 Minuten langen Vorstellungen stehen neun Kabinen zur Verfügung, die zu zweit betreten werden dürfen. Durch ein Guckloch lässt sich die Vorführung auf einem kleinen, rot-samtenen Drehpodest verfolgen. Ein Teil der Einnahmen geht an Beratungszentren für Sexarbeiterinnen. Das Projekt "Kultursalon Guckloch" ermöglicht nicht nur Kulturveranstaltungen in einer dafür immer noch schwierigen Zeit, sondern bietet auch Einblicke in einen für Viele eher verborgenen Arbeitsbereich. Gestaltung: Jakob Fessler


Geschichte der Hausnummern

Seit genau 250 Jahren gibt es auf dem Gebiet der ehemaligen Habsburgermonarchie Hausnummern. Ab dem Jahr 1770 versuchte die Obrigkeit, das Volk mittels Durchnummerierung unter Kontrolle zu bringen. Es begann mit den sogenannten Konskriptionsnummern. In Wien lassen sich manche solcher Nummern noch auf alten Gebäuden finden, erzählt der Historiker Anton Tantner. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Geschichte der Hausnummern. Tantner veranstaltet immer wieder Führungen zur Geschichte der Hausnummern in Wien, doch wegen Corona kann er derzeit keine abhalten. Dafür bietet er einen gratis Spaziergang zum Selbermachen an. Mit der Applikation Guidemate kann eine persönliche "Hausnummernflanerie" auf das Smartphone herunterladen werden. Gestaltung: Hanna Ronzheimer

Service

Kultursalon Guckloch
Anton Tantner Hausnummern

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