Mikroskopaufnahme des Corona Virus

EPA/CDC

Punkt eins

Medizinanthropologie und die Bekämpfung von Epidemien

Was sozialwissenschaftliches Wissen beiträgt und warum die WHO unverzichtbar ist.
Gast: Doz. Dr. Ruth Kutalek, Leiterin des Bereiches "Medical Anthropology and Global Health" an der Abteilung Sozial- und Präventivmedizin der Medizinischen Universität Wien.
Moderation: Andreas Obrecht.
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E-Mails an punkteins(at)orf.at

Für die Medizinanthropologin Ruth Kutalek sind Epidemien und gesellschaftliche Krisen seit vielen Jahren Gegenstände wissenschaftlicher Forschung. Als WHO-Konsulentin hat sie beispielsweise im westafrikanischen Land Sierra Leone auf Basis sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse gegen die weitere Ausbreitung von Ebola gekämpft, als Public-Health-Expertin leitet sie derzeit eine Untersuchung in Österreich, welche die Arbeitssituation des Gesundheitspersonals während der aktuellen Covid 19-Krise analysiert. Zusätzlich forscht Ruth Kutalek im "SONAR-global"-Netzwerk, einer von der Europäischen Kommission finanzierten Plattform von Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftlern, die aufgrund der Analyse von bisher bekannten epidemischen Verläufen Maßnahmen zur Verbesserung der Vorbeugung und des Umgangs mit Pandemien erarbeiten.

Mit großer Regelmäßigkeit gerät die WHO - die Weltgesundheitsorganisation, die als Koordinationsbehörde der Vereinten Nationen für das internationale öffentliche Gesundheitswesen zuständig ist - bei Epidemien in Kritik. Dann wird ihr zögerliches Handeln oder auch irreführende oder falsche Informationspolitik vorgeworfen. Zuletzt eskalierte der Streit zwischen US-Präsident Donald Trump und der WHO in der Ankündigung, dass die USA alle Beitragszahlungen zur Gänze einstellen. Begründet wurde diese Entscheidung, die weltweites Kopfschütteln hervorgerufen hat, u.a. damit, dass die WHO im Corona-Management zu "chinafreundlich" agiert habe.

Ruth Kutalek zeichnet ein differenziertes Bild der Stärken, aber auch institutionellen Schwächen der Kriseneinsätze der WHO und legt dar, was die Sozialwissenschaft zu einem erfolgreichen Pandemie-Management beitragen kann. Sie ist zu Gast bei Andreas Obrecht und wie immer freut sich die Punkt eins Redaktion über ihre Beteiligung unter 0800 22 69 79 während der Sendung oder per E-Mail an punkteins(at)orf.at

Welche Ähnlichkeiten und welche Unterschiedlichkeiten gibt es im sozialen Umgang mit Epidemien in den verschiedenen Erdteilen, Ländern und Kulturen? Was bringt der Vergleich, was kann daraus für die Bewältigung von Krisen gelernt werden? Wie lassen sich jene fundamentalen Verhaltensänderungen in Gemeinschaften erzielen, die für eine erfolgreiche Eindämmung von Epidemien unumgänglich sind? Welche Rolle spielt die Medizinanthropologie innerhalb der Sozialwissenschaften und für die Bewältigung von epidemischen Krisen? Was kann aus der Analyse der Arbeitssituation des Gesundheitspersonals während der aktuellen Corona-Krise für die zukünftige Bekämpfung von Epidemien gelernt werden?

Sendereihe

Gestaltung

  • Andreas Obrecht

Playlist

Untertitel: Anouar Brahem, John Surman & Dave Holland
Titel: Al Hizam Al Dhahbi
Ausführende: Anouar Brahem, John Surman & Dave Holland
Länge: 05:41 min
Label: ECM

Untertitel: Dave Holland
Titel: Mazad
Ausführende: Anouar Brahem, John Surman & Dave Holland
Länge: 05:05 min
Label: ECM

Untertitel: Anouar Brahem
Titel: Badhra
Ausführende: Anouar Brahem, John Surman & Dave Holland
Länge: 03:38 min
Label: ECM

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