Krankralle

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Salzburger Nachtstudio

City Science Talk

Ambivalente Gefühle: Eifersucht, Missgunst und Neid
Gestaltung: Elisabeth J. Nöstlinger

Eifersucht kann Beziehungen zerstören und handlungsunfähig machen. Sie stürzt Menschen in Verzweiflung, weil sie infrage stellt, was ihnen wichtig ist: Die Liebe des Partners, die Zuneigung einer Freundin oder eines Freundes, die Fürsorge der Eltern und die Verbundenheit mit Geschwistern; ebenso die Loyalität einer Arbeitskollegin oder eines Kollegen, sowie die von Vorgesetzten. Eifersucht gibt es in allen Lebensbereichen.

Doch eifersüchtig sein zu können, hat auch etwas Positives. Es ist ein sinnvolles Alarmsignal, wenn eine Beziehung bedroht, oder ein Status quo gefährdet ist. Dass jemand überhaupt nicht eifersüchtig ist, scheint dem psychologischen Psychotherapeuten Wolfgang Krüger unmöglich. Er weiß auch, dass Eifersucht ein tödliches Gefühl sein kann und eines der stärksten Mordmotive ist. Vielleicht wurde es gerade deshalb immer wieder zu beherrschen versucht. Sowohl die 1968er Kommunarden arbeiteten daran als auch die "Polyamoristen" unter den Millenials.

Ein weiteres ambivalentes Gefühl ist der Neid. Auch in ihm steckt eine ungeahnte Ressource, denn Neid kann Wünsche anregen und kreative Kräfte mobilisieren. Wenn Neidgefühle uns aber zusetzen, ist Schadenfreude und Missgunst ein befreiendes Gegenmittel. Gleichgültig ob in Beziehungen, im Beruf oder in der Politik. Welchen Mangel der Persönlichkeit die scheinbar negativen Gefühle wie Eifersucht, Missgunst und Neid zur Geltung bringen, diskutiert Elisabeth J. Nöstlinger mit der Psychologin Christine Backhaus, dem Psychoanalytiker Eckehard Pioch und dem Emotionssoziologen Sighard Neckel.

Sendereihe