Illustration mehrerer Pastinaken.

ORF/ISABELLE ORSINI-ROSENBERG

Radiokolleg - Das ABC der Speisepflanzen

M wie Marille, N wie Nuss, O wie Okra, P wie Pastinake (4). Gestaltung: Nikolaus Scholz, Ilse Huber, Renate Pliem

P wie Pastinake
Lange Zeit führte sie ein Schattendasein, jetzt erlebt sie ein Comeback auf unseren Tellern: Die Pastinake mit ihrer weiß-gelblichen Wurzel und dem süß-nussigen Geschmack ist das ideale Wintergemüse. Richtig gelagert, hält sie bis zu sechs Monate.

Die Pastinaken gehören zur Familie den Doldenblütler. Die Wildform findet sich auf Wiesen und Wegrändern und hat - im Vergleich zur Zuchtform - eine schlanke und kurze Wurzel. Die gelben Blüten entwickeln sich zu duftenden Samen, die als Gewürz verwendet werden können.

Schon im antiken Rom war die Gemüse-Pastinake ein Grundnahrungsmittel. Auch im Mittelalter zählte sie zu jenen Nutzpflanzen, die Karl der Große für sein Reich empfahl. Doch dann, als die Kartoffel ab der Mitte des 18. Jahrhunderts ihren Siegeszug antrat, wurde die Pastinake verdrängt. Auch ihre Verwandte, die Karotte, lief ihr den Rang ab - wohl auch deshalb, da der Anbau der Pastinake aufwändiger ist und sie leichter von Unkräutern unterdrückt wird.

In Großbritannien, Irland, den USA, Frankreich und Skandinavien hielt sie sich länger und steht noch immer auf dem Speiseplan. Bei uns wurde das Wurzelgemüse vom Biolandbau wiederentdeckt, auch in der Spitzengastronomie hält es langsam Einzug.

Pastinaken haben wertvolle Inhaltsstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Mineralstoffe sowie Vitamin C. Mit ihrem hohen Gehalt an Kohlehydraten sind die dicken Wurzeln die idealen Sattmacher. Früher trocknete man Pastinaken und mahlte sie zu Mehl für Kuchen und Brot. Der hohe Stärkegehalt machte die Menschen erfindungsreich: Sogar Sirup, Bier und Wein entstanden auf der Grundlage von Pastinaken.

Gestaltung: Renate Pliem

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