Gezeichnete Möwen, Ausschnitt Buchumschlag

VERLAG KEIN & ABER

Radiogeschichten

"Genau davor habe ich Angst."

"Hunde der Sonne" und "Auf einem Hochstand" von Dorthe Nors. Aus dem Dänischen von Frank Zuber. Es liest Dorothee Hartinger.

Zwei Frauen treffen in der norwegischen Provinz aufeinander und freunden sich an. Die Jüngere ist Schriftstellerin. Die Ältere hat Angst, als Romanfigur zu enden, weil sie ihre eigene Geschichte zu Papier gebracht nicht ertragen würde.

Die kurze Geschichte "Hunde der Sonne" der Dänin Dorthe Nors beginnt alltäglich, fast beiläufig dahinerzählt: "Es ist lange her, aber einmal wohnte ich in einem kleinen Haus in Norwegen". Genauso beiläufig schleicht sich die Doppelbödigkeit dieser Kurzgeschichte an uns heran. Welche Vergangenheit die Frauen haben, wie sie zueinander stehen, was sie antreibt - nichts wird lange ausgeführt und doch ist es da und wirkt. Und dann ist die Geschichte auch schon wieder zu Ende.

Ähnlich scharfsichtig und schnell skizziert Nors die Dynamiken einer Ehe in der Kurzgeschichte "Auf einem Hochstand". Ein Mann unterliegt seiner Frau in jedem Streit - aber diesen wollte er einmal gewinnen.

Dorthe Nors arbeitete als Übersetzerin schwedischer Krimis, bevor sie ab 2001 eigene Kurzgeschichten und Romane publizierte. Ihr jüngster Roman kam 2017 in der englischen Übersetzung unter dem Titel "Mirror, Shoulder, Signal" auf die Shortlist für den Man Booker International Prize. "Auf einem Hochstand" und "Hunde der Sonne" erschienen soeben im Band "Die Sonne hat Gesellschaft" auf Deutsch - neben einem guten Dutzend anderer hintergründiger Kurzgeschichten.

Gestaltung: Antonia Löffler

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"Hunde der Sonne" und "Auf einem Hochstand" von Dorthe Nors. Aus dem Dänischen übersetzt von Frank Zuber. Erschienen im Kurzgeschichtenband "Die Sonne hat Gesellschaft". Verlag Kein&Aber 2020.

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