AP/JOHN MINCHILLO
Punkt eins
USA: Am Weg zu einem anderen Land?
Wirtschaft, Corona, Gewalt: Was die Wahl in den USA entscheidet
Gast: Univ.-Prof. Dr. Reinhard Heinisch, Politikwissenschaftler an der Universität Salzburg.
Moderation: Johann Kneihs
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79
E-Mails an punkteins(at)orf.at
4. September 2020, 13:00
"It's the economy, stupid" - im Wahlkampf und in der Politik der USA zählt die Wirtschaft, nach einem geflügelten Wort aus der Wahlkampagne des Präsidentschaftskandidaten Bill Clinton 1992. Doch diese Regel scheint ebenso wie andere vermeintliche Sicherheiten in Frage zu stehen, in einem von Gewalt, Gegengewalt und der Corona- und Wirtschaftskrise gebeutelten Land.
Die Konflikte auf der Straße nützen dem "starken Mann" Donald Trump - deshalb schüre und befeuere er sie, wie seine Kritiker/innen ihm vorwerfen. Er sagt, er bringe "Law and Order", Recht und Ordnung.
Viele Amerikanerinnen und Amerikaner haben Angst vor der Spaltung der Gesellschaft, viele auch davor, dass der Präsident die Demokratie und den Rechtsstaat beschädigt. Diese galten bisher als tief verankert in der amerikanischen Tradition und Mentalität, abgesichert durch die Verfassung und ausgeklügelte "Checks und Balances" - gegenseitige Kontrollen und Gewaltenteilung zwischen Präsident, Kongress und Justiz.
Der Politikwissenschaftler Reinhard Heinisch weist darauf hin, dass die US-Verfassung sehr kurz ist und ihre Verfasser nicht davon ausgegangen sind, dass ein Präsident so sehr alle Möglichkeiten ausreizt wie der jetzige. Vieles bleibt damit unklar und Interpretationsspielraum vor allem des Obersten Gerichtshofs, in dem die Republikaner die Mehrheit haben.
Heinisch, der über zwanzig Jahre in den USA studiert und geforscht hat, beobachtet eine "Tribalisierung" der amerikanischen Gesellschaft - zugespitzt: "Truckdriver" gegen "Cafe Latte" - verbunden mit tiefsitzender Abneigung gegen alles, wofür die anderen stehen.
Johann Kneihs spricht mit ihm darüber, was Wählerinnen und Wähler bewegt und besorgt, welche Motive die Wahl entscheiden könnten und über Unterschiede in der politischen Wahrnehmung innerhalb und außerhalb der USA.
Wenn Sie sich an dem Gespräch beteiligen möchten: Wir freuen uns auf Ihren Anruf unter 0800 22 69 79 kostenlos aus ganz Österreich und auf Ihre E-Mails an punkteins(at)orf.at
Service
Hörtipp
Institutioneller Rassismus im Süden der USA
Hörbilder, Samstag, 5. September, 9:05 Uhr
"Schwarz"
Institutioneller Rassismus in den USA
Feature von Christian Lerch
(Produktion Deutschlandfunk Kultur 2019)
Sendereihe
Gestaltung
Playlist
Komponist/Komponistin: Rhiannon Giddens
Komponist/Komponistin: Joey Ryan
Gesamttitel: FREEDOM HIGHWAY
Titel: At the purchaser's option
Solist/Solistin: Rhiannon Giddens /Gesang m.Begl.
Länge: 02:30 min
Label: Nonesuch/Warner 7559793961
Komponist/Komponistin: Rhiannon Giddens, Tim Lauer
Titel: God Shall Wipe All Tears Away
Ausführende: Nashville Cast & Rhiannon Giddens
Länge: 02:45 min
Label: Universal Music
Komponist/Komponistin: Trad. / Rhiannon Giddens
Album: The Music of Red Dead Redemption 2 (Original Soundtrack)
Titel: Mountain Banjo
Ausführende: Rhiannon Giddens
Länge: 00:30 min
Label: Lakeshore Records LKS35477