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Journal-Panorama
Belgien und Kongo
Das schwere Erbe der Kolonialgeschichte. Gestaltung: Alexander Göbel/Michael Schneider.
7. September 2020, 18:25
Erst vor 60 Jahren wurde die heutige Demokratische Republik Kongo unabhängig. Zuvor hatte Belgien das riesige afrikanische Gebiet mit brutaler Gewalt regiert. Heute kämpft die kongolesische Diaspora in Belgien für eine schonungslose Aufarbeitung.
Der belgische König Philippe hat dem kongolesischen Präsidenten Félix Tshisekedi zum Unabhängigkeitstag einen Brief geschrieben, in dem zum ersten Mal von der kolonialen Verantwortung Belgiens im zentralen Afrika die Rede ist und die Gräueltaten der Kolonialzeit bedauert werden. Für viele ist das aber zu wenig. Die Verbrechen von seinerzeit - Millionen Kongolesen wurden umgebracht oder körperlich verstümmelt - können nicht mehr gutgemacht werden. Auch in Belgien wird das Bewusstsein dafür immer stärker, gefordert wird etwa die Entfernung von Denkmälern für den grausamen Kolonial-König Leopold II. Doch auch die Demokratische Republik Kongo selbst kommt nicht zur Ruhe. Das Riesenland leidet unter ethnischen Konflikten, korrupten Politikern und dem Fluch seines Reichtums an Bodenschätzen wie Koltan, Kobalt und Kupfer.