Väter und Söhne der aktuellen israelischen Jazzwelle

10. September 2020, 17:30

Kontrabassist Avishai Cohen (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Trompeter) ist nicht der einzige Wegbereiter der bemerkenswerten Welle junger Jazztalente aus Israel, die seit rund zehn Jahren für Aufsehen sorgt. Als Cohen an einem kalten Jänner-Tag des Jahres 1992 in New York ankam, wo er nach Jahren in diversen Gelegenheitsjob schließlich in der Jazzszene Fuß fasste und sich als begehrter Virtuose in der Band von Chick Corea einen ausgezeichneten Ruf erspielte, da war er nicht allein: Mit ihm kamen Bassistenkollege Omer Avital und Posaunist Avi Lebovich in New York an, damals wie Cohen blutjunge Nobodys um die 20. Und heute ebenfalls etablierte Musiker, die sich im Big Apple durchsetzen konnten.

Wobei Omer Avital einen besonderen Weg einschlug: 2003 kehrte er nach Israel zurück, um drei Jahre lang klassische europäische Komposition, klassische arabische Musik, Oud und traditionelle jüdische Musik zu studieren. Das fand im 2009 gegründeten Ensemble "Yemen Blues" mit Sänger Ravid Kahalani seinen Niederschlag, auch in der 2017 veröffentlichten CD mit dem klassischen Mandolinisten Avi Avital. Neuerdings hat Omer Avital ein dynamisches Ensemble mit hungrigen Jazz-Youngsters um sich geschart: Im Quintett Qantar, das 2020 das zweite Album "New York Paradox" veröffentlicht hat, gibt er seine Erfahrungen an die nächste Generation junger israelischer Musiker weiter.

Sendereihe

• Spielräume

Gestaltung

• Andreas Felber

Übersicht

• Jazz