Flüchtlinge laufen vor dem Feuer davon

APA/AFP/ANGELOS TZORTZINIS

Punkt eins

Moria, die Mitmenschen und die Moral

Unsere Verantwortung und die Gewissensfrage.
Gast: Univ.-Prof. Dr. Ulrich Körtner, Institut für Systematische Theologie und Religionswissenschaft an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, Vorstand des Instituts für Ethik und Recht in der Medizin.
Moderation: Barbara Zeithammer.
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Jetzt muss gehandelt werden und so wie bisher, kann es in der Flüchtlingspolitik nicht weitergehen. Das macht das ehemals größte Flüchtlingslager der EU, Moria auf der griechischen Insel Lesbos, Europa nun zumindest vorläufig bewusst - nun, da es abgebrannt ist. Gebaut für 3.000, bewohnt von bis zu 20.000 Menschen unter schwierigsten Bedingungen, jetzt zerstört, die Baracken, Zelte, die wenigen sanitären Anlagen. Rund 12.000 Menschen, davon etwa 4.000 Kinder, sind obdachlos.

Als "humanitäre Notmaßnahme", als "Zeichen, dass wir die Verantwortung übernehmen" und weil es "unsere Pflicht" ist, wollen einige EU-Mitgliedsstaaten, heimische Institutionen, und Teile der Zivilgesellschaft Flüchtlinge aus Moria aufnehmen. Andere, darunter Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), argumentieren mit den gleichen Worten für Hilfe an Ort und Stelle und gegen eine Aufnahme von Geflüchteten. Während darüber debattiert wird, eskaliert die Lage auf Lesbos und von einer langfristigen Lösung für die am Rande Europas gestrandeten Menschen und einer dringend notwendigen Entlastung für Länder wie Griechenland kann nach wie vor keine Rede sein.

Reden wir über "unsere Verantwortung". Ulrich Körtner, Professor für Systematische Theologie an der Universität Wien und Medizinethiker, ist zu Gast bei Barbara Zeithammer.

Wie ist es um "unsere" Verantwortung bestellt? Wie steht es um eine moralische, ethische, menschliche, christliche Pflicht, zu handeln, zu helfen? Nicht nur in Fragen der Flüchtlingspolitik: wir tragen Verantwortung für uns selbst, für unsere Mitmenschen, für unsere Mit-Welt (vom Tierwohl bis zum Klimawandel), für Kriege und Konflikte. Als Richter im Inneren, als Kompass, Ruhekissen oder schlafender Hofhund kommt das Gewissen ins Spiel, das uns in seiner ureigensten Funktion zu Täterinnen und Tätern unserer Taten macht - im Sinne der Selbstverantwortung.

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Sendereihe

Gestaltung

  • Barbara Zeithammer

Playlist

Urheber/Urheberin: Franz Schubert
Titel: Walzer 7 aus "Wiener Damen - Ländler"
Ausführender/Ausführende: Karl Betz
Länge: 01:32 min
Label: Koch records

Urheber/Urheberin: Franz Schubert
Titel: Walzer 30 und 31 aus "Wiener Damen - Ländler"
Ausführender/Ausführende: Karl Betz
Länge: 02:17 min
Label: Koch records

Urheber/Urheberin: Franz Schubert
Titel: Walzer 64 aus "Wiener Damen - Ländler"
Ausführender/Ausführende: Karl Betz
Länge: 00:42 min
Label: Koch records

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