Ein Butterbrot mit Buttermesser

APA/HELMUT FOHRINGER

Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Mit Fett abnehmen? +++ Salben, Öle und Co.Teil 2

1. Forschung am Braunen Fett - Studie aus Wien erhält weltweite Beachtung

Im menschlichen Körper gibt es zwei Arten von Fett: das weiße kennt jeder - Stichwort Speckfalten an Bauch, Hüften und Po. Und dann die braunen Fettzellen. Lange Zeit glaubte man, dass dieser Typ nur bei Säuglingen vorkommt. Denn diese Fettart speichert keine Energie, sondern - ja, tatsächlich - verbrennt diese. Produziert auf diese Art Wärme und schützt Babys vorm Erfrieren. Braun ist diese Form des Fettes aufgrund der überaus zahlreich darin enthaltenen Mitochondrien, also der Zell-Kraftwerke.
Dann wurde 2009 entdeckt, dass auch etwa zehn Prozent der Erwachsenen noch braue Fettzellen besitzen. Diese befinden sich unter dem Schlüsselbein, am Hals, im Nacken und entlang der Wirbelsäule. Seitdem wird eifrig geforscht. Die Idee ist ja auch zu verlockend. Braunes Fett verbrennt die bösen Kalorienchen, die wir uns im Übermaß angefuttert haben. Endlich die Lösung für die weltweite Zunahme der Adipösen.
Univ.-Prof. Dr. Florian Kiefer von der Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel der Meduni Wien arbeitet seit 2010 inmitten der internationalen Forschungselite an diesem Thema. In einer seiner Studien hat er nachgewiesen, dass es bei Personen, die für einige Stunden täglich Kühljacken trugen, zu einer Erhöhung der Aktivität der brauen Fettzellen kam. Außerdem wird international auf mehreren Ebenen nach Wegen gesucht, wie man die weißen in braune Fettzellen umwandeln kann. Diesen Vorgang nennt man browning. Mittlerweile weiß man, dass Vitamin A bei diesem Umwandlungsprozess eine große Rolle spielt. Daher hat das Forscherteam der Meduni Wien die Prozesse rund um Vitamin A im braunen Fett im Zuge einer neuen Studie genauer analysiert. Die Ergebnisse wurden im Topjournal Molecular Metabolism publiziert. Lydia Sprinzl hat mit Florian Kiefer darüber und über andere Neuigkeiten zum Thema Braunes Fett gesprochen.

2. Salben, Öle, Cremen und Co. - Hautmedizinische Anwendungen aus der Naturheilkunde Teil 2

Salben, Öle. Cremen & Co. Vergangene Woche haben wir uns mit selbst hergestellten pflanzlichen Heilmitteln für Wunden und andere Hautprobleme beschäftigt. Heute geht es um Anwendungen bei Nervenschmerzen, Verspannungen und Gelenksbeschwerden. Ihren Auftritt haben dieses Mal Johanniskraut, Arnika, Beinwell und Baumharz.
In ihrem neuen Buch "Traditionelle Hautmedizin", das diese Woche im Buchhandelt erscheint, bietet die Naturpädagogin Gabriela Nedoma einen Überblick über diese und viele weitere Wirkstoffe und deren Zubereitung.
Margit Atzler hat für diesen Beitrag Univ.-Prof.in Dr.in Liselotte Krenn vom Institut für Pharmakognosie der Universität Wien und eben die Buchautorin Gabriela Nedoma interviewt.

Redaktion: Christoph Leprich und Nora Kirchschlager

Service

Podcast von Dr. Ronny Tekal: 100 Sekunden Gesundheit

Beitrag 1: Braunes Fett:

Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Florian Kiefer
Facharzt für Innere Medizin
Oberarzt an der Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel
Universitätsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien
Währinger Gürtel 18-20
1090 Wien
Tel.: +43 (0)1 40400 - 72690
E-Mail
Homepage

Infolinks:

Aktuelle Studie im Journal Molecular Metabolism: Intact Vitamin A transport is critical for cold-mediated adipose tissue browning and thermogenesis
Ärzteblatt: Gewichtsreduktion: Braunes Fett - der Kalorienkiller
Kardionet: Braunes Fett hilft beim Abnehmen
Deutsche Apotheker Zeitung: Braunes Fettgewebe - physiologische Funktion und Relevanz

Beitrag 2: Traditionelle Hautmedizin:

Interviewpartner/innen:

Gabriela Nedoma
Naturpädagogin und Buchautorin
E-Mail
Homepage

Univ.-Prof. Dr. Liselotte Krenn
Universität Wien
Institut für Pharmakognosie
Althanstraße 14 (UZA II)
1090 Wien
01 / 4277 - 55201
E-Mail
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Rezepte:

Rezept für eine wohltuende Pechsalbe

240 g Schweineschmalz, 150 g Harz, 100 g Bienenwachs. Alle Zutaten bei schwacher Hitze zum Schmelzen bringen, anschließend filtrieren und in Gläser füllen.

Johanniskrautöl - Hilft bei Wunden und Verbrennungen

Johanniskrautblüten und -Blätter von den Stängeln abziehen.
Pflanzenteile in ein Einweckglas mit Glasdeckel füllen und mit Alkohol übergießen.
Glas verschließen, gut schütteln und 1 Stunde stehen lassen.
Öl zugeben, schütteln und für 2- 4 Wochen in die Sonne stellen.


Info-Links und Buch-Tipps:

Traditionelle hautmediznische Anwendungen Teil 1

Gabriela Nedoma, "Traditionelle Hautmedizin. Heilende Öle, Salben & Cremes aus 3000 Jahren Naturheilkunde", Servus Verlag by Benevento Publishing Salzburg 2020

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