Ein Schatten eines Arbeiters.

APA/DPA/PATRICK PLEUL

Punkt eins

Pfusch als Ausweg und die Folgen

Schwarzarbeit zur Krisenbewältigung. Die Rolle der Schattenwirtschaft in der Rezession
Gast: Friedrich Schneider, emer. Universitätsprofessor am Institut für Volkswirtschaftslehre der Johannes Kepler Universität Linz
Moderation: Natasa Konopitzky
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Die Schattenwirtschaft in Österreich nimmt aufgrund der Corona-Krise zu. Viele Menschen versuchen einen Teil ihrer Einkommensverluste durch eigene Schwarzarbeit auszugleichen - oder dadurch, dass sie im Pfusch arbeiten lassen. Zu diesem Ergebnis kommt der Ökonom Friedrich Schneider in einer aktuellen Studie. Die Pandemie hat Rezession, Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit zur Folge - die Schattenwirtschaft dient als Puffer für Einkommensverluste und dämpft konjunkturelle Dellen.

In Österreich werden demnach aktuell mehr als sieben Prozent der Wirtschaftsleistung durch Schwarzarbeit erwirtschaftet - deutlich mehr als vor einem Jahr. Auch die Akzeptanz der Bevölkerung steigt in der Krise: Knapp zwei Drittel der österreichischen Bevölkerung sehen den Pfusch als akzeptables Kavaliersdelikt. Die Argumente: Durch Schwarzarbeit werde vieles erst leistbar und der Staat sei ob der hohen Steuerbelastung selbst schuld.

Der größte Verlierer ist der Staat, dem bis zu 3,5 Milliarden Euro pro Jahr an Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen verloren gehen. Friedrich Schneider empfiehlt Maßnahmen, die es attraktiver machen, in der offiziellen Wirtschaft tätig zu werden: die dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer, die Wiedereinführung des Handwerker-Bonus, die steuerliche Absetzbarkeit von haushaltsnahen Dienstleistungen und die Reduzierung der Lohnnebenkosten.

Natasa Konopitzky spricht mit dem Wirtschaftswissenschaftler Friedrich Schneider über den Nutzen und den Schaden durch Pfusch - und fragt Sie nach Ihren Erfahrungen mit und Ihre Einstellung zu Schwarzarbeit.

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