SkifahrerInnen

ORF/ILSE HUBER

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Umkämpfte Gletscherehe in Tirol

Umstrittene Gletscherehe
Die Zusammenlegung der beiden Tiroler Skigebiete
Ötztal und Pitztal
Feature von Ilse Huber

Noch ist es nicht soweit. Die beiden Tiroler Gletscherskigebiete Ötztal und Pitztal sind voneinander unabhängig zu erleben. Doch geht es nach den Betreibern der Bergbahnen Sölden und der Pitztaler Gletscherbahn, soll eine Verbindung hergestellt werden. Skifahren soll dann grenzenlos sein. Die Projektbetreiber erhoffen sich durch die Erweiterung eine "schneesichere" Ausdehnung der Wintersaison.

Die touristische Infrastruktur soll ausgebaut und der Komfort auf die Spitze getrieben werden: Ein dreistöckiges Seilbahnzentrum samt Restaurants und Bars, ein befahrbarer Tunnel sowie ein Speicherteich plus Beschneiungsanlage sind geplant. Veranschlagte Kosten: knapp 132 Millionen Euro. Die Bevölkerung ist gespalten. Neue Arbeitsplätze, wirtschaftliche Stabilität, weniger Abwanderung erwarten sich die einen: Im Pitztal etwa ist die Hotellerie- und Tourismuswirtschaft der größte Arbeitgeber. Einen massiven Eingriff in die hochalpine Landschaft befürchten die anderen: Die Alpin- und Naturschutzvereine haben sich gegen das Projekt zusammenschlossen.

Vor dem Hintergrund der global steigenden Temperaturen, die den Schnee früher als erwartet zum Schmelzen bringen, sei dieses Vorhaben höchst fragwürdig, so ihre Argumentation. Dann kommt Corona - und mit der Pandemie andere Voraussetzungen für den Skitourismus. Angesagt sind Abstand halten, Maskenpflicht und Sicherheitsregeln fürs Apres-Ski. Was bedeuten diese Veränderungen für das umstrittene Gletscher-Großprojekt? Eine Recherche von Ilse Huber.

Ton: Otmar Bergsmann
Sprecherin: Ursula Scheidle, Gerhard Kasal, Michael Köppel
Redaktion: Eva Roither

Service

Buchtipp:
Willi Pechtl: Im Tal leben, Das Pitztal längs und quer, Studia Universitätsverlag Innsbruck, 2015

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