Österreichische Fahne

APA/ROBERT JÄGER

Journal-Panorama

Endlich Österreicher!

Neo-Österreicher erzählen, warum sie die Staatsbürgerschaft wollten und was sie mit dem Land ihrer Eltern und Großeltern verbindet.
Gestaltung: Astrid Plank

Seit September können Nachfahren von in der Nazi-Zeit vertriebenen Österreicherinnen und Österreichern problemlos die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten. Über 10.000 haben sich bisher weltweit darum beworben, mehrere hundert Staatsbürgerschaften wurden bereits verliehen. Es sind Menschen aus Israel, aus Großbritannien, den USA, aus Südamerika - aus allen Teilen der Welt, in die Verfolgte des NS-Regimes seinerzeit geflohen sind. Nun melden sich ihre Kinder und Enkel, die sich Österreich trotz der Verfolgung ihrer Vorfahren irgendwie verbunden fühlen.

Das Gesetz gilt für alle Zwangsexilierten des NS-Terrorregimes, die meisten von ihnen Jüdinnen und Juden. Die Zuerkennung der Staatsbürgerschaft ist eine kleine Wiedergutmachung Österreichs für die Mitschuld an Vertreibung und Holocaust, und so wird sie von den Neo-Österreichern auch empfunden. Rund um das Verfahren gibt es viele Emotionen und es tauchen berührende Familiengeschichten auf. So zum Beispiel jene eines argentinischen Psychoanalytikers, der sich zeitlebens als halber Wiener gefühlt hat und seine letzten Lebensjahre hier verbringen möchte, obwohl er in Argentinien geboren und aufgewachsen ist. Seine Familie wurde seinerzeit aus ihrem Haus im 1. Bezirk vertrieben. Jetzt träumt er vom Kaffee-Trinken in der Konditorei "Aida".

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