Milena Heussler und Hans Förster

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Salzburger Nachtstudio

Science Arena - Kann man die Bibel wortgetreu übersetzen?

Das Kreuz mit Gottes Wort. Die Theologendebatte zwischen Milena Heussler und Hans Förster
Gestaltung: Martin Haidinger

Kann man die Bibel wortgetreu übersetzen?
Bibelübersetzungen wollen wortgetreu sein. Gleichzeitig steht die Treue zum Ausgangstext in Spannung dazu, dass sich das antike Publikum fundamental von der heutigen Leserschaft unterscheidet. Die Theologin am Institut für Neutestamentliche Wissenschaft der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien Milena Heussler plädiert für eine zeitgemäße Übersetzung, für moderne Leserinnen und Leser: "Bibelübersetzungen sind auch Texte, die in heutige Kontexte hineinwirken und als solche reflektiert werden müssen."

Für den Apostel Paulus mag es z.B. selbstverständlich gewesen sein, dass bei den Brüdern auch die Schwestern mitgemeint sind. Deswegen ist an entsprechenden Stellen mit "Brüder und Schwestern" zu übersetzen.
So stehts aber nicht im griechischen Urtext. Heusslers Institutskollege, der Papyrologe Hans Förster plädiert aus der Sicht des Historikers für eine Übersetzung,welche die ursprünglich angesprochene Leserschaft stärker im Blick behält: "Eine Bibelübersetzung muss den historischen Kontext der erzählten Ereignisse gerecht werden."

Viele Beispiele zeigen, dass es sich um zwei berechtigte, aber nur schwer vereinbare Anliegen handelt.

Eine Theologendebatte unter der Leitung von Martin Haidinger

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