Eisläufer im Wiener Eislauf-Verein.

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Betrifft: Geschichte

Kufen, die Geschichte schrieben

Der Wiener Eislauf-Verein
mit: Agnes Meisinger, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien
Gestaltung: Rosemarie Burgstaller

Der im Jahr 1867 gegründete Wiener Eislauf-Verein zählt zu den ältesten Sportvereinen der Welt. Zu Beginn am Areal des Wiener Hafens, ab 1901 am Heumarkt gelegen, entwickelte sich der Verein rasch zu einem Publikumsmagneten, der den in den 1870er-Jahren einsetzenden Eislaufboom in Wien bestimmte.

Bereits in den ersten Jahren fanden Eisschnelllaufwettbewerbe sowie Kunstlaufkonkurrenzen statt. Auf den hier nach dem Vorbild des amerikanischen Eistänzers Jackson Haines entwickelten Stil der "Wiener Kunstlaufschule" basiert die Ästhetik des Eiskunstlaufsports bis heute.

Im Frauensport war der Wiener Eislauf-Verein ein Pionier. 1924 wurde die erste Eisschnelllauf-Riege für Mädchen gegründete, 1929 das erste Frauen-Eishockeyteam Österreichs. In der österreichischen Nachkriegsgeschichte trat der Eislaufverein als regelrechte Talentschmiede hervor. Hier ausgebildete Eiskunstläuferinnen und -läufer wie Hanna Eigel, Hanna Walter und Ingrid Wendl sowie Emmerich Danzer, Kurt Oppelt, Elisabeth Schwarz, später Trixi Schuba und Claudia Kristofics-Binder errangen große Erfolge und Siege bei internationalen Meisterschaften, Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Auch Sommeraktivitäten machten den Eislaufverein populär. An den beliebten Freistilringer-Turnieren, dem "Catchen am Heumarkt", beteiligten sich unter anderen Schurl Blemenschütz und Otto Wanz.

Heute, nach knapp über 150 Jahren Vereinsgeschichte, betreibt der Wiener Eislauf-Verein einen der weltweit größten innerstädtischen Freiluftkunsteisbahnen und wird pro Saison von rund 250.000 Sportbegeisterten besucht.

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Sendereihe

Gestaltung

  • Rosemarie Burgstaller