Ein Kind auf dem Spielplatz

AP/GENE J. PUSKAR

Radiokolleg - Körperwahrnehmung und Selbstkonzept

Wie das Körperbild unser Handeln beeinflusst (1). Gestaltung: Margarethe Engelhardt

Wenn ein zweijähriges Kind den Ball mit seinem Fuß ins Rollen bringt, dann folgt diese Handlung einer Vorstellung von dem, wie sein Körper sich bewegt und was er bewirkt. Unser Körperbild bestimmt den Kontakt zu unserer Umwelt und zu unseren Mitmenschen. Bereits mit den ersten Regungen im Mutterleib erspürt der Embryo die Grenzen seines werdenden Körpers. In den ersten Lebenswochen setzt das Neugeborene in kleinen, zarten Bewegungen nahezu ununterbrochen sich zu seiner Umwelt in Beziehung.

Noch wird der wärmende und beschützende Arm von Mutter und Vater als Teil des eigenen Körpers erlebt, bis sich mit jedem weiteren Lebensmonat die Vorstellung davon festigt, wie der eigene Körper funktioniert. Unser Körperbild wird ständig überformt und ausdifferenziert. Räumliches wie serielles Denken, Mathematik wie Musik sind unmittelbar mit unserem Körperbild verknüpft. Es prägt unsere Bereitschaft zur Exploration, der Entdeckerfreude wie unser Selbstvertrauen. Wird durch Unfall, Krankheit oder Operation das Körperbild eines Menschen irritiert, setzen Physiotherapeuten mit unterschiedlichen Methoden an, um das Körperbild des Patienten mit seinen Möglichkeiten wieder zu harmonisieren.

Service

LITERATUR:

Brigitte Biermann, "Engelhaben keinen Hunger. Katrin L. Die Geschichte einer Magersucht." Gulliver 2008

Antonio R. Damasio, "Ich fühle, also bin ich. Die Entschlüsselung des Bewusstseins." List 2011

Normen Doidge, "Wie das Gehirn heilt. Neueste Erkenntnisse der Neurowissenschaften." Campus 2015

Gerd Gigerenzer, "Bauchentscheidungen. Die Intelligenz des Unbewussten und die Macht der Intuition." Goldmann 2008

Manuela Macedonia, "Beweg dich! Und dein Gehirn sagt danke." Christian Brandstätter Verlag 2018


LINKS:

Stefanie Höhl
Feldenkrais Institut Wien
Krankenhaus der barmherzigen Schwestern Wien
Österreichischer Arbeitskreis für Konzentrative Bewegungstherapie
Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft
Britta Hölzel: Institut für Achtsamkeit und Meditation


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