Wassertropfen

APA/DPA/RALF HIRSCHBERGER

Tao - aus den Religionen der Welt

Ein Trend und seine buddhistischen Wurzeln

"Bitte seien Sie achtsam". Kerstin Tretina hat - vor der Corona-Pandemie - Menschen begleitet, die fortan achtsam(er) leben möchten und dafür ein hartes Training auf sich nehmen

In der Wiener U-Bahn war diese Aufforderung vor der Corona-Krise nicht zu überhören und auch in Zeiten von Pandemien und Extremismus kann sie eine wertvolle Erinnerung sein: "Bitte seien Sie achtsam". Achtsamkeit ist als Methode der Konzentration und Meditation seit mehreren Jahren sehr gefragt, als Modewort mittlerweile fast schon inflationär verwendet.

Der Hype um die Achtsamkeit hat gar nicht geringe Teile der Bevölkerung erfasst: Man besucht Wochenend-Workshops, um Achtsamkeit zu trainieren oder lädt sich Apps für das Handy herunter, um Achtsamkeit in den Alltag zu integrieren. Was Achtsamkeit eigentlich bedeutet, wird auf vielfältigste Weise interpretiert. Manche verstehen darunter eine generelle Haltung oder einen Bewusstseinszustand, manche eine Methode zur Stressbewältigung und für manche ist sie viel mehr als das. Das Konzept der Achtsamkeit entstammt historisch gesehen dem Buddhismus. Als grundlegende Praxis der Meditation ist es den meisten Strömungen bekannt, wird aber besonders in der Theravada-Tradition Burmas geübt und weitergegeben. Diese Art der Achtsamkeitsmeditation wird Vipassana genannt.

Aus den verschiedenen Formen der buddhistischen Achtsamkeitsübung haben sich in den 1960er und 1970er Jahren im sogenannten Westen unterschiedliche Adaptionen vor allem für den medizinischen und psychotherapeutischen Kontext entwickelt. Der Molekularbiologe Jon Kabat-Zinn hat die spirituellen Verweise und Bezüge dieser Meditationstechnik entkernt und in den USA daraus die mittlerweile weltweit verbreitete "Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion" (MBSR - Mindfulness Based Stress Reduction) gemacht - ein Programm zur Stressbewältigung. Kerstin Tretina hat - vor der Corona-Pandemie - Menschen begleitet, die fortan achtsam(er) leben möchten und dafür ein hartes Training auf sich nehmen; und sie hat Philosoph/innen und Religionswissenschafter/innen gefragt, was hinter dem geläufigen Schlagwort Achtsamkeit steckt. - Gestaltung: Kerstin Tretina

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Gregor F. Narholz
Gesamttitel: ANCIENT CULTURES 1
Titel: BUDDHIST CEREMONIES
Anderer Gesamttitel: Illustrationen für alte Kulturen, Kunst und Landschaft IN kleinen Besetzungen mit ethnischen Solo-Instrumenten.
Länge: 01:15 min
Label: SONOTON MUSIC SCD 325, LC07573, DE-B63-98-025-00

Komponist/Komponistin: trad.
Bearbeiter/Bearbeiterin: Maung Mying San
Gesamttitel: ORIGINAL BURMESE FOLK MUSIC
Titel: Supporter of Buddhist Sassana
Länge: 07:32 min
Label: Fontana FN 237

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