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Gekaufte Expertise
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Das Geschäft mit Medikamentenstudien
Von Hellmuth Nordwig
2. Februar 2021, 19:05
2018 verurteilte das Berufsgericht für Heilberufe in Berlin einen niedergelassenen Internisten zu einer Geldstrafe. Er hatte von einem Unternehmen Geld angenommen, das im Auftrag einer Pharmafirma arbeitet. Und seinen Patienten ein Medikament verschrieben, das genau diese Firma herstellte. Das Gericht kann dem Arzt nicht nachweisen, dass er die Zahlung direkt erhalten hat. Offiziell ist das Geld dafür geflossen, dass der Mediziner im Auftrag des Unternehmens beobachtet hat, wie sich das Präparat im Alltag verhält.
Doch die Summe, die er kassierte, war deutlich zu hoch, so das Gericht. - Die Wirkung von Medikamenten im Alltag zu beobachten, ist für die Ärzteschaft ein lohnender Zusatzverdienst. Pharmafirmen zahlen für Studien, deren wissenschaftlicher Nutzen fraglich ist. Die Patienten erfahren wenig darüber.