Schlüssel liegen auf einem Mietvertrag

APA/HELMUT FOHRINGER

Moment am Sonntag

Der Schlüssel. Symbol der Macht und Alltagsobjekt

Aufsperren, Zusperren, Einsperren, Aussperren.
Der Stand der Dinge in Sachen Schlüssel-Technik und Sicherheit

Mit ihm tun sich Tore auf, ohne ihn steht man vor der Tür: der Schlüssel. Früher fertigten ihn Schmiede reich verziert und in stattlicher Größe für einflussreiche Menschen an. Seit der Industrialisierung hat er seinen Charakter als Prestige-Objekt verloren und wurde zum seriell hergestellten Alltagsgegenstand. Einzeln oder mit anderen zum Schlüsselbund zusammengefasst trägt man ihn täglich im Hosensack oder in der Handtasche mit sich herum. Im Zeitalter der Digitalen Revolution drohen Chipkarten und Apps ihn zu ersetzten. Beim Autoschlüssel, einst Prestigeobjekt am Stammtisch, ist das bereits Realität.

Ein Wiener Hersteller führt durch seine Schloss- und Schlüsselproduktion und erklärt, wie sichergestellt wird, dass ein Schlüssel nicht unbeabsichtigt zwei Türen sperrt. Schließsysteme bilden in Unternehmen Hierarchien ab. Ein Filmproduzent berichtet, wer in seiner Firma wohin Zugang hat und wie viel Arbeit in der Erstellung eines Schließplans steckt. Im Grazer Schlüsselmuseum erzählen 13.000 Exponate - darunter Keuschheitsgürtel und Sargschlüssel - was die Menschen zu welcher Zeit schützen wollten. Der Betreiber eines Aufsperrdienstes schildert, dass er seine Kundschaft oft in Unterhosen antrifft und nach verrichteter Arbeit als Held gefeiert wird. Sein Berufstand muss jedoch um den guten Ruf fürchten, seit unseriöse Anbieter zu Wucherpreisen Türen aufsperren.

Gestaltung: Tanja Rogaunig

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