Ausländer*innen im eigenen Land

9. Februar 2021, 13:00

Jedes fünfte in Österreich geborene Kind hat nicht die österreichische Staatsbürgerschaft. Insgesamt betraf dies in den letzten zwei Jahrzehnten etwa eine Viertelmillion Kinder.

Anders als in der Mehrheit der europäischen Länder oder auch in Nord- und Südamerika gilt in Österreich in Sachen Staatsbürgerschaft fast ausschließlich das so genannte Abstammungsprinzip. Auch nach Erreichen der Volljährigkeit müssen hier aufgewachsene Menschen um die österreichische Staatsbürgerschaft ansuchen - mit denselben Anforderungen und Nachweisen wie neu Zugezogene (außer, dass sie statt zehn Jahren ununterbrochenem Aufenthalt nur sechs nachweisen müssen).

Welche praktischen Konsequenzen hat die Staatsbürgerschaft - bzw. ihr Fehlen - für Zugewanderte in zweiter oder dritter Generation? Was spricht für und gegen einen früheren und leichteren Zugang zur Staatsbürgerschaft für hier Geborene und Aufgewachsene? Was lässt sich aus Sicht der Forschung über die Auswirkung einer Einbürgerung sagen: Wie beeinflusst sie das subjektive Gefühl der Zugehörigkeit, aber auch die Integration am Arbeitsmarkt, soziale und politische Teilhabe?

Die Politikwissenschaftlerin Alev Çakir erforscht derzeit im internationalen Projekt MiCREATE Rahmenbedingungen für gesellschaftliche Integration von minderjährigen Migrant/innen. Der Soziologe und Politologe Rainer Bauböck, Vorsitzender der Kommission für Migrations- und Integrationsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, forscht seit Jahrzehnten zu Fragen der Migration und Staatsbürgerschaft.

Johann Kneihs spricht mit den beiden Fachleuten und mit Ihnen: Die Redaktion freut sich über Ihre Beiträge live während der Sendung unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 22 69 79 oder schriftlich unter der E-Mail-Adresse punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Johann Kneihs