Die Erde aus einem Raumschiff fotografiert.

AFP/NASA/NICK HAGUE

Vom Leben der Natur

Die Schwerkraft und die Form der Erde

Unsichtbar und wirkungsvoll.
Der Vermessungswissenschafter Hans Sünkel über das Schwerefeld der Erde.
Teil 3: Berge unter den Meeren
Gestaltung: Lothar Bodingbauer

Die Erde sieht vom Weltraum perfekt rund aus. Es gibt kein "oben" und kein "unten", weil die Schwerkraft wirkt und alle Dinge, die "oben" sind, nach "unten" zieht. Die Anziehungskraft der Massen, erstmals wissenschaftlich beschrieben durch Isaac Newton und wichtig als Teil der Relativitätstheorie von Albert Einstein.

Rund ist die Erde aber bei präzisem Blick nicht. Je nachdem, wie die Masse im Erdinneren verteilt ist, ändert sich die Schwerkraft im Gebiet darüber, und das hat Auswirkungen auf die Form der Erde. Dazu kommen die regelmäßigen Auswirkungen der Anziehungskraft von Sonne und Mond, die Gezeiten. Sie "walken" die Erde durch und verändern das Schwerefeld.

Wenn jemand Interesse an einer präzisen Höhenangabe hat, braucht diese Person alle Informationen über die Unregelmäßigkeiten. Sie möchte das sogenannte "Geoid" kennen, ein perfektes Modell der Erde mit allen Unregelmäßigkeiten. Der Bezugspunkt, die "Meereshöhe 0", braucht ebenfalls Informationen über das Geoid. Es ist aus vielen Messpunkten und der kontinuierlichen Beobachtung des Schwerefelds durch Satelliten entstanden. Das Geoid sieht aus wie eine Wetterkarte mit Luftdruck- oder Temperaturverteilung und ist ein wichtiges "Produkt" der Geodäsie, der präzisen Vermessung der Erde.

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GESPRÄCHSPARTNER:
Em. Univ.-Prof. DI Dr. Hans Sünkel
Österreichischen Akademie der Wissenschaften - Institut für Weltraumforschung https://www.oeaw.ac.at/iwf/
TU Graz - Institut für Geodäsie https://www.tugraz.at/institutes/ifg/home/

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