Operettensängerin auf der Bühne

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Über Sinn oder Unsinn in der Operette (4). Gestaltung: Helene Breisach, Konstanze Fladischer

Mitreißende Ouvertüren wie jene der "Fledermaus", zauberhafte Duette wie "Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände" oder Tenor-Schlager à la "Freunde, das Leben ist lebenswert". Die Hits vieler Operetten gehören bis heute zum beliebten Repertoire bei klassischen Konzerten.

Die Operette ist auch fester Bestandteil der Musiktheater-Spielpläne im deutschsprachigen Raum und hat zweifellos ihr Publikum - anderen gilt sie aber als musiktheatralischer Dinosaurier, längst ausgestorben und völlig unzeitgemäß. Die Vorurteile reichen von altbacken und kitschig bis sexistisch, rassistisch und antisemitisch. Dabei gibt es vieles, was man dieser Polemik entgegenhalten kann: In ihren Ursprüngen parodistisch, subversiv und frivol, war die Operette lebendige Gesellschaftssatire, die ihrem Publikum die Doppelmoral wie einen Spiegel vorhielt.

Als Urvater der Gattung gilt Jacques Offenbach, der Mitte des 19. Jahrhunderts in Paris mit Werken wie "Orpheus in der Unterwelt" und "Die schöne Helena" große Erfolge erzielte. Die Weichen für ein blühendes Unterhaltungsgeschäft waren gelegt, dessen Erfolgsgeschichte bis in die 1930er-Jahre anhielt. Die NS-Diktatur zerstörte diese lebendige Tradition jäh und zog dabei der Gattung den satirischen Zahn.

Die Musikviertelstunde hinterfragt Schein und Sein der Gattung: Welche Themen werden in der Operette verhandelt? Welche Anforderungen stellt das Genre an die Ausführenden? Wie kann Operette zeitgemäß inszeniert werden? Und nicht zuletzt: Was tun Regisseure und Theaterleiterinnen, um ein jüngeres Publikum für das Genre zu begeistern?

Service

Brandl-Risi, Bettina / Risi, Clemens / Komische Oper Berlin (Hrsg.): Kunst der Oberfläche: Operette zwischen Bravour und Banalität. Leipzig: Henschel 2015.

Denscher, Barbara: Der Operettenlibrettist Victor Léon: Eine Werkbiografie. Bielefeld: Transcript 2017.

Frey, Stefan: Franz Lehár: Der letzte Operettenkönig. Wien: Böhlau 2020.

Klotz, Volker: Operette: Porträt und Handbuch einer unerhörten Kunst. Vierte, durchgesehene und erweiterte Auflage. Sinzig: Studiopunkt Verlag 2016.

Quissek, Heike: Das deutschsprachige Operettenlibretto. Figuren, Stoffe, Dramaturgie. Stuttgart / Weimar: Metzler 2012.

Operetta Research Center Amsterdam

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Franz Lehár
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Victor Léon
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Leo Stein
Bearbeiter/Bearbeiterin: Marco Arturo Marelli
Titel: Die lustige Witwe
* Ja, das Studium
Solist/Solistin: Alexandra Reinprecht/Hanna Glawari
Solist/Solistin: Sophie Marilley/Valencienne
Solist/Solistin: Elisabeth Wolfbauer/Sylviane
Solist/Solistin: Claudia Kraxner/Olga
Solist/Solistin: Sulie Girardi/Praskowia
Orchester: Orchester der Volksoper Wien
Leitung: Henrik Nánási
Länge: 00:27 min
Label: Josef Weinberger Wien GmbH

Komponist/Komponistin: Johann Strauß/1825-1899
Album: WIENER SYMPHONIKER: THE SOUND OF VIENNA
Titel: Ouvertüre zu der Operette "Der Zigeunerbaron"
Orchester: Wiener Symphoniker
Leitung: Manfred Honeck
Länge: 01:40 min
Label: Wiener Symphoniker WSP001

Komponist/Komponistin: Konrad Koselleck
Komponist/Komponistin: Christoph Israel
Komponist/Komponistin: Thomas Pigor
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Thomas Pigor
Titel: Drei Männer im Schnee
* Drei Männer im Schnee
Solist/Solistin: Erwin Windegger/Eduard Tobler
Solist/Solistin: Armin Kahl/Dr. Fritz Hagedorn
Solist/Solistin: Alexander Franzen/Johann Kesselhuth
Orchester: Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Leitung: Andreas Kowalewitz
Länge: 00:24 min
Label: Con Anima CA 20427

Komponist/Komponistin: Konrad Koselleck
Komponist/Komponistin: Thomas Pigor
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Thomas Pigor
Titel: Drei Männer im Schnee
* Süße kleine Subalterne
Solist/Solistin: Julia Klotz/Hilde Tobler
Solist/Solistin: Armin Kahl/Dr. Fritz Hagedorn
Orchester: Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Leitung: Andreas Kowalewitz
Länge: 00:50 min
Label: Con Anima CA 20427

Komponist/Komponistin: Paul Abraham/1892-1960
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Alfred Grünwald
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Fritz Löhner-Beda
Titel: Viktoria und ihr Husar
* Good Night
Solist/Solistin: Alexandra Reinprecht/Gräfin Viktoria
Solist/Solistin: Daniel Prohaska/Stefan Koltay
Orchester: Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Leitung: Michael Brandstätter
Länge: 01:00 min
Label: Musik und Bühne Verlagsg.m.b.H

Komponist/Komponistin: Emmerich Kálmán
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Leo Stein
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Béla Jenbach
Bearbeiter/Bearbeiterin: Peter Lund
Bearbeiter/Bearbeiterin: Kai Tietje
Titel: Die Csárdásfürstin
* Heia, heia in den Bergen
Solist/Solistin: Elissa Huber/Sylva Varescu
Chor: Chor der Volksoper Wien
Orchester: Orchester der Volksoper Wien
Leitung: Alfred Eschwé
Länge: 00:56 min
Label: Josef Weinberger Wien GmbH

Komponist/Komponistin: Emmerich Kálmán
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Alfred Maria Willner
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Rudolf Österreicher
Titel: Die Faschingsfee
* Heut' flieg' ich aus
Solist/Solistin: Daniel Prohaska/Viktor Ronai
Chor: Chor des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Orchester: Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Leitung: Michael Brandstätter
Länge: 00:40 min
Label: Musik und Bühne Verlagsg.m.b.H

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