Der vergessene Spitzentrompeter Jabbo Smith

21. Februar 2021, 20:55

Er werde nur Jobs annehmen, die ihm wöchentlich 100 Dollar oder mehr einbringen, hatte Cladys "Jabbo" Smith einst sich und seiner Mutter versprochen. Das ist wohl einer von mehreren Gründen, warum der 1908 in Georgia geborene Trompeter und Kornettist keine große Karriere hinlegte und heute weitgehend vergessen ist. Ein Engagement im Orchester von Duke Ellington (für "nur" 65 Dollar pro Woche) lehnte er 1927 jedenfalls leichtsinnig ab.

Ansonsten hatte Jabbo Smith oft auch einfach nur Pech oder war zur falschen Zeit am falschen Ort. So wurde sein Genie auch eher von anderen Musikern (etwa seinem berühmtesten Fan, dem Trompeter Roy Eldridge) erkannt und geschätzt, als vom breiten Publikum, das sich vollauf mit Louis Armstrong begnügte. Und da Musiker in den 1920er und 1930er Jahren oft ausgezeichnet von Auftritten leben konnten, kaum aber von Plattenverkäufen, hat Jabbo Smith auch nur wenige Aufnahmen aus seiner Glanzzeit hinterlassen. Jene zehn Schellacks aber, die er mit seinen Rhythm Aces zwischen Jänner und August 1929 in Chicago für das Label Brunswick einspielte, sind ein Klasse für sich und eine heute oft übersehene Sternstunde des Hot Jazz.

Gestaltung: Michael Neuhauser

Sendereihe

• Ö1 Kunstsonntag: Milestones

Gestaltung

• Michael Neuhauser

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