Spannender Beethoven-Trilog

26. Februar 2021, 11:30

Das Tripelkonzert op. 56 von Ludwig van Beethoven ist ein merkwürdiges Zwitterwesen: es pendelt zwischen spärlich begleitetem Klaviertrio, Sinfonia concertante, Concerto grosso und verkapptem Cellokonzert. Es gibt, anders als etwa bei der zur selben Zeit entstandenen 5. Symphonie, kaum thematische Arbeit, sondern eher ein assoziatives Fortspinnen der Themen. Es braucht herausragende Solist/innen, um die Klangrede in Spannung zu halten.

Bei der vorliegenden Aufnahme ist das ohne Zweifel der Fall: Isabelle Faust (Violine), Jean-Guihen Queyras (Cello) und Alexander Melnikov (Klavier) sorgen für außergewöhnliche Beethoven-Momente, begleitet vom Freiburger Barockorchester unter Pablo Heras-Casado.

"Viele meinen, dass es einen 'tiefgründigeren' und 'seichteren' Beethoven gibt. Dem möchte ich heftig widersprechen", betont Queyras im Interview mit der Zeitschrift "The Strad". "Ich mag dieses Werk sehr. Verglichen mit dem späten Beethoven ist es klarerweise eine positivere, zivilisiertere Art Musik. Aber durch den Dialog der Solo-Instrumente wird es nie oberflächlich und die Schönheit und Tiefe dieser Musik ist überwältigend. Es gibt in diesem Werk atemberaubende Momente".

Die von Beethoven selbst überprüfte Bearbeitung für Klaviertrio seiner 2. Symphonie ergänzt diese bemerkenswerte Erweiterung des Tripelkonzert-Aufnahmekatalogs, die heute bei harmonia mundi erscheint.

Service

Aktuelle Aufnahme:
Beethoven, Triple Concerto, Op. 56 & Trio, Op. 36,
Isabelle Faust, Jean-Guihen Queyras, Alexander Melnikov
Freiburger Barockorchester, Pablo Heras-Casado
harmonia mundi

Sendereihe

• Des Cis

Gestaltung

• Rainer Elstner