Samanta Schweblin

AFP/DANIEL LEAL-OLIVAS

Ö1 Kunstsonntag: Tonspuren

Die Zerstörung der Normalität.
Die argentinische Autorin Samanta Schweblin
von Michael Hillebrecht

Samanta Schweblin zählt zu den profiliertesten Autorinnen Südamerikas und lebt schon seit einigen Jahren in Berlin. Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa sieht in ihr eine der vielversprechendsten Stimmen der modernen spanischsprachigen Literatur. In ihren Kurzgeschichten und Romanen erzeugt die 1978 geborenen Autorin eine ungewöhnliche Melange aus erzählerischer Doppelbödigkeit und dramaturgisch geschickt aufgebauter Spannung. Nur wenige Schritte jenseits des gewöhnlichen Alltags bricht für ihre Figuren ein abgründiger Kosmos des Unvertrauten auf.

Für Schweblin steht fest: "Wir versuchen jeden Tag normal zu sein, aber Normalität ist reine Fiktion." In ihrem neuen Roman "100 Augen" treibt ein fiktives elektronisches Gerät die Handlung an: Ein Plüschtier mit Mobilfunkverbindung und eingebauter Videokamera. Über dieses neuartige Spielzeug für Erwachsene werden wildfremde Menschen miteinander in Kontakt gebracht. Es entsteht ein globalisiertes Beziehungsgeflecht und bei allen Beteiligten kommen tiefste Sehnsüchte und unerwartete persönliche Abgründe ans Licht.

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