Eisberge in der Nähe von Kulusuk, Grönland

AP/FELIPE DANA

Europa-Journal

Arktis, Italien, Mitteleuropa, Gorbatschow

Arktis: Die EU ist auf der Suche nach einer neuen Strategie für den hohen Norden +++ Sizilien: Kommen die EU-Förderungen an? +++ Pakt der freien Städte - gemeinsam für Europa und gegen die eigenen Regierungen +++ Michail Gorbatschow wird 90: Im Westen ein Held, in Russland verachtet
Moderation: Markus Müller-Schinwald

Arktis: Die EU ist auf der Suche nach einer neuen Strategie für den hohen Norden
In dieser Woche übernimmt Russland beim internationalen Arktisforum in St. Petersburg für zwei Jahre den Vorsitz des arktischen Rates. Die Region ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der internationalen Politik gerückt. Der Rückgang des Eises öffnet neue Transportwege zwischen Asien und Europa, der Abbau von Rohstoffen wird einfacher. Dafür gerät das Ökosystem immer mehr unter Druck. Die EU ist gerade dabei, eine neue Strategie für den hohen Norden zu entwickeln, um sich besser gegen Russland, China und die USA behaupten zu können. Worauf es dabei ankommt, erklärt der Politikwissenschaftler Andreas Raspotnik, Senior Researcher am "High North Center" der Universität Bodø in Norwegen.

Sizilien: Kommen die EU-Förderungen an?
Ob der wirtschaftliche Neustart in Europa gelingt oder nicht, hängt wesentlich von Italien ab. Das Land hat sich schon von der Krise 2008 nicht wirklich erholt, dazu kommen die Folgen der Corona-Pandemie. Im gemeinsamen Wiederaufbaufonds der EU ist daher besonders viel Geld für Italien vorgesehen, die neue Regierung von Mario Draghi muss ihre Pläne in den nächsten Monaten nach Brüssel melden. Aber schon in der Vergangenheit hat Italien bei weitem nicht alle EU-Förderungen abholen können. Cornelia Vospernik hat sich in Sizilien angeschaut, wo die Probleme liegen.

Pakt der freien Städte - gemeinsam für Europa und gegen die eigenen Regierungen
Im Februar haben Polen, Tschechien, die Slowakei und Ungarn den dreißigsten Jahrestag der Gründung der Visegrad-Gruppe gefeiert. Nicht dabei waren die Vertreter der Hauptstädte - in allen vier Ländern stellen Vertreter der Opposition die Stadtregierungen. Sie haben vor einem Jahr den "Pakt der freien Städte" gegründet, der sich als pro-europäisch, weltoffen und liberal sieht. Während der Corona-Pandemie haben die vier Städte ihre Zusammenarbeit noch weiter vertieft und wollen jetzt an ihren Regierungen vorbei direkt mit Brüssel zusammenarbeiten, berichtet Kilian Kirchgeßner.

Michail Gorbatschow wird 90: Im Westen ein Held, in Russland verachtet
Wie kein anderer symbolisiert er die völlig unterschiedliche Sicht darauf, was in den späten 1980ern und frühen 90ern in Osteuropa passiert ist. In Westeuropa gilt er als Held des Friedens, der den Kalten Krieg beendet hat, in Deutschland als einer der Väter der Einheit des Landes. In Russland sehen ihn große Teile der Bevölkerung aber als Verlierer, der seine Heimat an das Ausland verkauft hat. Typisch dafür ist der Satz von Wladimir Putin, der den Zerfall der Sowjetunion als größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet hat. Paul Krisai hat sich anlässlich des 90en Geburtstages auf die Spuren des Jubilars begeben.

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