Altstadt Steyr, Torbogen

OÖ LANDESAUSSTELLUNG/PIA ODORIZZI

Betrifft: Geschichte

Das Land ob der Enns

zum Bundesländerschwerpunkt in Ö1:
Zur Geschichte Oberösterreichs
mit: Georg Heilingsetzer, Historiker und Archivar
Gestaltung: Ute Maurnböck

Oberösterreich blickt auf eine lange Entstehungsgeschichte zurück. Vor rund 2200 Jahren gründeten verschiedene Stämme unter der Führung der Noriker das keltische Königreich Noricum - das erste bekannte politische Gebilde auf dem Gebiet des heutigen Österreich. Das Gebiet reichte von Bayern über weite Teile Österreichs bis nach Slowenien: das heutige Oberösterreich war Teil davon. Bald wurde das Gebiet vom politischen und kulturellen Einfluss der Römer dominiert. Zeugnisse der Herrschaft, die bis ins 5. Jahrhundert dauerte, finden sich bis heute.

Bis in die Neuzeit änderten sich die Grenzen und Besitzverhältnisse: die Traungauer etwa, regierten die Markgrafschaft Steyer, zu dem unter anderem das Traunviertel gehörte. Von ihrer Hauptburg Steyr, stammt der Name Steiermark. Auch die Babenberger, der böhmische König Ottokar Premysl und natürlich die Habsburger prägten Oberösterreich, das ab dem 15. Jahrhundert Österreich ob der Enns genannt wurde.

Während der Zeit der Reformation wurde die Mehrheit der Einwohner/innen evangelisch, die Habsburger und der bayerische Herzog Maximilian leiteten die Gegenreformation ein: ein gescheiterter Aufstand 1625 ging als Frankenburger Würfelspiel in die Geschichte ein. Dabei mussten die Aufständischen, denen Gnade versprochen worden war, paarweise um ihr Leben würfeln, die Verlierer wurden gehenkt. Mit diesem Ereignis begann auch der Oberösterreichische Bauernkrieg, der sich gegen die bayerischen Besatzer und die Gegenreformation richtete. In den kommenden Jahren litt das Land ob der Enns unter den sogenannten Türkenkriegen und weiteren Feldzügen.

Mit dem Frieden von Teschen 1779 fiel das Innviertel, das bis zum Bayrischen Erbfolgekrieg bayrisch war, endgültig an Österreich. Ruhe kehrte aber noch lange nicht ein: Die Napoleonischen Kriege bescherten Oberösterreich Scharmützel und lange Einquartierungen französischer Truppen, und auch der Zerfall der Monarchie, die Februarkämpfe 1934 und der 2. Weltkrieg trafen die Bevölkerung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hart. Im Reichsgau Oberdonau wurde das Konzentrationslagers Mauthausen mit Nebenlagern errichtet.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Oberösterreich amerikanische und russische Besatzungszone. Heute ist das zweitgrößte Bundesland nach wie vor agrarisch geprägt; mit der Stahlstadt Linz, die sich in den vergangenen Jahren auch kulturell und technologisch neu aufgestellt hat, werden von hier aus neue Impulse gesetzt.

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