Holz in Wasser: Biological Recruitment Grids (BORGs) zur Untersuchung von Biodiversität und kolonialen Ziliaten (Schwefelbakterien Symbiose) in der Adria, wenige Meter Wassertiefe dazu gehört: giant ciliate Zoothamnium niveum

MONIKA BRIGHT

Vom Leben der Natur

Lebensformen ohne Licht

Die Meeresbiologin Monika Bright spricht über Organismen im Salzwasser, denen anorganische Chemikalien als Lebensgrundlage dienen.
Teil 4: Anpassungen an eine giftige Umgebung
Gestaltung: Thomas Thaler

Licht ermöglicht Photosynthese und ist dadurch die Grundlage allen Lebens. Für ganz spezielle Lebensräume in den Tiefen des Meeres stimmt das nicht. Dort bauen Mikroorganismen giftige Chemikalien ab, und produzieren daraus organische Materie. Diese Mikroorganismen bilden die Nahrungsgrundlage für eine ganze Reihe spezialisierter Tiere. Riesenröhrenwürmer, die an Hydrothermalquellen in der Tiefsee leben, vertragen Wassertemperaturen bis 50 Grad, und alle dort lebenden Tiere haben gelernt, mit hochgiftigem Schwefelwasserstoff umzugehen.

Interessant ist, dass in derartigen, extremen Lebensräumen zahlreiche Symbiosen vorkommen. Tiere tragen chemotrophe Mikroorganismen an ihrer Oberfläche oder in ihrem Körperinneren. Sie versorgen ihre Symbionten mit allem, was diese zum Leben brauchen. Überall dort, wo genügend Nahrung in Form von Schwefelwasserstoff zur Verfügung steht, gedeihen diese Lebensgemeinschaften prächtig. Sie kommen nicht nur an den Hydrothermalquellen in 2500 Meter Meerestiefe vor, sondern auch im Flachwasser. Denn derartige Symbiosen finden sich auch auf versunkenem Holz, oder in den sauerstoffarmen Schichten direkt unter dem Sandstrand.

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GESPRÄCHSPARTNERIN:
Univ.-Prof.in Dr.in Monika Bright
Universität Wien
Department für Funktionelle und evolutionäre Ökologie

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