Für die Nachwelt geschrieben

24. März 2021, 10:05

Exakt ein Jahr nach Beethovens Tod und nur acht Monate vor seinem eigenen konnte Schubert sein einziges Privatkonzert im Wiener Musikverein erleben, am 26. März im Jahre 1828. Der Abend war gründlich vorbereitet worden - einziger Haken bei der Sache: der erste Geiger, Ignaz Schuppanzigh, erkrankte kurz davor und musste ersetzt werden. Bei diesem Konzert wurde auch der erste, fast symphonische, groß angelegte Satz aus dem Streichquartett in G-Dur DV 887 gespielt. Das ganze Quartett kam allerdings erst im späten 19. Jahrhundert zur Uraufführung, durch das Hellmesberger Quartett.

Bevor Schubert begann, sein G-Dur-Quartett niederzuschreiben, war er in einigen Uraufführungen der späten Beethoven-Quartette gewesen. Der Geiger Karl Holz berichtete darüber auch Beethoven und schrieb dazu, Schubert habe sich "bedankt, für das Vergnügen, das ihm die Quartette gemacht hätten" und "er war immer zugegen!" Gleichzeitig war Schubert aber auch überwältigt von dieser Tonsprache und konnte sich erst nach einer gewissen Schaffenspause daran machen, seinen neuen Streichquartettweg zu gehen. Ende Juni 1826 schrieb er dann, innerhalb von nur zehn Tagen, die Partitur eines seiner größten und musikalisch gewagtesten Instrumentalwerke nieder.

Sendereihe

• Anklang

Gestaltung

• Stephanie Maderthaner