Szene aus "Der feurige Engel"

BERND UHLIG

Sergej Prokofjew: "Der feurige Engel"

Mit Bo Skovhus (Ruprecht), Ausrine Stundyte (Renata), Natascha Petrinsky (Die Wirtin/Äbtissin), Elena Zaremba (Die Wahrsagerin), Nikolai Schukoff (Agrippa/Mephistopheles), Alexey Tikhomirov (Inquisitor), Markus Butter (Mathias/Faust), Andrew Owens (Jakob Glock/Arzt), Kristján Jóhannesson (Der Wirt/Knecht)
Arnold Schoenberg Chor, ORF Radio Symphonieorchester Wien; Dirigent: Constantin Trinks
(aufgenommen im März 2021 im Theater an der Wien in 5.1 Surround Sound)

Der Komponist Sergej Prokofjew hat sich sein Leben lang zum Musiktheater hingezogen gefühlt, alle seine Werke in diesem Genre sind aber letztendlich Außenseiter des Repertoires geblieben - zuweilen werden Opern wie "Die Liebe zu den drei Orangen", "Krieg und Frieden" oder "Die Verlobung im Kloster" wiederbelebt, zu echten Repertoireklassikern sind sie aber nie geworden - und dies gilt auch für den "Feurigen Engel". Um 1920 hatte der Komponist mit ersten Skizzen begonnen, die durch den Tonschöpfer selbst besorgte Umwandlung des Romans von Waleri Brjussow in ein Libretto hatte lange Zeit in Anspruch genommen - und immer wieder hat es Unterbrechungen der Arbeit gegeben. In einem (fast) zur Handlung passenden Ambiente in der Nähe des süddeutschen Klosters von Ettal hat sich Prokofjew 1922 und 1923 konzentriert mit seiner Oper beschäftigt, doch erst 1928 konnte er das Werk abschließen. Doch dann zerschlugen sich viele Uraufführungspläne - an der Berliner Oper ebenso wie an der New Yorker Metropolitan Opera. Zu Lebzeiten des Komponisten sind nur einige Fragmente der Oper 1928 in Paris in französischer Sprache erklungen. Und nach der Rückkehr des Komponisten in die Sowjetunion war auf Grund des Themas gar nicht mehr an eine Aufführung zu denken, das Werk ist in der Schublade verschwunden. Erst 1954, nach dem Tod von Prokofjev hat zunächst eine konzertante Uraufführung in französischer Übersetzung in Paris stattgefunden - und ein Jahr später die Bühnenpremiere in Venedig in italienischer Sprache.

Wiener Opernfreunde werden sich vielleicht noch an die deutschsprachige Produktion der Volksoper Wien 1995 erinnern - damals war die unvergleichliche Anja Silja als Renata zu erleben. Und davor hat es auch schon 1991 - ebenfalls in deutscher Übersetzung - eine konzertante Aufführung im Wiener Konzerthaus gegeben, schon damals hat sich das ORF Radio-Symphonieorchester Wien für dieses Werk stark gemacht. Auch jetzt im Theater an der Wien war dieser vielseitige Klangkörper wieder mit dabei - und hat für seine Interpretation unter der Leitung von Constantin Trinks höchstes Lob erhalten, von den wenigen Pressevertretern, die die neue Produktion bereits sehen durften.

Sergej Prokofjews selten gespielte Oper "Der feurige Engel" mit einem hochkarätigen Gesangsensemble, angeführt von Ausrine Stundyte und Bo Skovhus, sollte Mitte März am Theater an der Wien seine Premiere feiern. Aufgrund der Covid-Pandemie fand die Aufführung, deren Mitschnitt Ö1 sendet, ohne Publikum statt.

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Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Sergej Prokofjew/1891 - 1953
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Sergej Prokofiew/1891 - 1953
Titel: "Der feurige Engel" - Oper in fünf Akten (aufgenommen am 15. März 2021 im Theater an der Wien - Corona-bedingt ohne Publikum im Zuschauerraum)
Solist/Solistin: Bo Skovhus /Ruprecht
Solist/Solistin: Ausrine Stundyte /Renata
Solist/Solistin: Natascha Petrinsky /Die Wirtin und Die Äbtissin
Solist/Solistin: Elena Zaremba /Die Wahrsagerin
Solist/Solistin: Nikolai Schukoff /Agrippa und Mephistopheles
Solist/Solistin: Alexey Tikhomirov /Der Inquisitor
Solist/Solistin: Markus Butter /Mathias und Faust
Solist/Solistin: Andrew Owens /Jakob Glock und Arzt
Solist/Solistin: Kristján Jóhannesson / Der Wirt und Knecht
Solist/Solistin: Liliya Namisnyk /Novizin und Schwester
Solist/Solistin: Birgit Völker /Novizin und Schwester
Solist/Solistin: Katharina Linhard /Schwester
Solist/Solistin: Ena Topcibasic /Schwester
Solist/Solistin: Anna Kufta /Schwester
Solist/Solistin: Marie Charpentier-Leroy /Schwester
Chor: Arnold Schoenberg Chor
Choreinstudierung: Roger Díaz-Cajamarca und Viktor Mitrevski
Orchester: ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Leitung: Constantin Trinks
Länge: 117:13 min
Label: Boosey&Hawkes / LM

Komponist/Komponistin: Wilhelm Karl Friedrich Fitzenhagen/1848 - 1890
Vorlage: Anton Rubinstein/1829 - 1894
Titel: "Dämonenfantasie" (Ausschnitt) op.34 - für Violoncello und Klavier (nach Motiven der Oper "Der Dämon" von Anton Rubinstein)
Solist/Solistin: Jens Peter Maintz /Violoncello
Solist/Solistin: Paul Rivinius /Klavier
Länge: 09:36 min
Label: Oehms Classics OC 702

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